Wie bewältigen Hannovers Betriebe die Pandemie?

Bericht aus Geschäftsstelle HannoverSeit Mitte März 2020 ist in Wirtschaft und Gesellschaft nichts mehr so, wie es einmal war.

1. Mai 20201. 5. 2020


Seit Mitte März 2020 ist in Wirtschaft und Gesellschaft nichts mehr so, wie es einmal war. Die Corona-Pandemie hat weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Auch die Betriebe in der Region Hannover sind unterschiedlich hart von der Krise betroffen.

Viele Firmen haben bereits Kurzarbeit, teilweise sogar Kurzarbeit null, eingeführt. Es ist Betriebsräten und IG Metall oftmals gelungen, Aufzahlungsregelungen zum Kurzarbeitergeld zu vereinbaren. So werden die Nettoeinkommen meistens zwischen 80 und 100 Prozent abgesichert. Betrieben der Metall- und Elektroindustrie und im Kfz-Handwerk, die noch vor der Vereinbarung von Kurzarbeit stehen, helfen nun auch tarifliche Regelungen, die Aufzahlungen vorsehen.

Schwerer haben es da nicht-tarifgebundene Betriebe. Deshalb übermittelten viele Betriebsräte und die IG Metall Bundestagsabgeordneten die Forderung nach einer Erhöhung des Kurzarbeitergeldes. Von der Landeshauptstadt Hannover fordert sie die Einrichtung eines Härtefalltopfes für finanziell durch Kurzarbeit besonders betroffene Beschäftigte.

Aber auch in den Betrieben, die bislang noch keine Kurzarbeit eingeführt haben, mussten in kürzester Zeit zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit ergriffen werden. Da wo es geht, arbeiten Beschäftigte mobil oder im Homeoffice. Schicht- und Pausenzeiten wurden versetzt, und oft wurde die Produktion gedrosselt.

Leider haben nicht alle Arbeitgeber gleichermaßen erkannt, wie ernst die Lage ist. So musste der Betriebsrat von Nass Magnet großen Druck ausüben, damit in der Produktion der vorgegebene Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Beschäftigten auch wirklich umgesetzt wurde. Beschäftigte werden nur sehr zögerlich ins Homeoffice gelassen, obwohl dies technisch möglich wäre. Dies ist sicher kein gutes Beispiel im Umgang mit der Krise.

In einer besonderen Situation befinden sich die Beschäftigten von Aventics. Hier hatte der Arbeitgeber kurz vor Ausbruch der Pandemie noch einen umfangreichen Arbeitsplatzabbau angekündigt. Die Versammlungseinschränkungen behindern nun den persönlichen Austausch der Beschäftigten, Vertrauensleute und Betriebsräte.

IG Metall und Arbeitnehmervertretung bleiben aber auch in der Krise handlungsfähig. So fand am 4. April eine Mitgliederversammlung für die Beschäftigten per Videokonferenz statt. Metallerinnen und Metaller finden immer Lösungen und geben niemals auf!

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