Solidarisch ist man nicht alleine!

Bericht aus Geschäftsstelle Aschaffenburg Mit Anstand Abstand halten – keine Kundgebungen

1. Mai 20201. 5. 2020


Die Kundgebungen und Demonstrationen zum 1. Mai können aufgrund der Corona- Pandemie nicht stattfinden. „Schweren Herzens müssen wir die 1. Mai-Kundgebungen dieses Jahr leider absagen“, bestätigt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. Der Tag der Arbeit wird erstmals seit 130 Jahren nicht in gewohnter Art und Weise stattfinden. Auch wenn aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern das Herz blutet, erfordert diese Situation besondere Maßnahmen. Es ist hart, aber nachvollziehbar.

Die Corona-Pandemie bedeutet ein Leben im Ausnahmezustand: Viele können nicht zum Arbeitsplatz, die Kinder nicht in Schulen und Kitas. Wir sehen Verwandte, Freundinnen, Freunde sowie unsere Kolleginnen und Kollegen nicht mehr. Viele sorgen sich um ihre Existenz. Alle sehen sich aktuell mit einer neuen Situation konfrontiert und sind extrem gefordert.

Als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wissen wir aber auch, wie viel Solidarität bewirken kann. Schon immer haben die Gewerkschaften ihre Kraft und Durchsetzungsfähigkeit aus dem Füreinander-Einstehen und der Verbundenheit der Menschen bezogen. So wurden mehr Gerechtigkeit erzielt und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen erkämpft. Darum geht es auch dieses Jahr: Wir können und müssen solidarisch Leben retten. Trotz der Absage von öffentlichen Veranstaltungen lebt die stärkste Waffe der Gewerkschaften – die Solidarität und der Zusammenhalt – auch am 1. Mai 2020 weiter. Solidarität leben aktuell wieder mehr Menschen. Solidarität innerhalb der Gesellschaft, mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in „systemrelevanten Berufen“ und mit allen weiteren Beschäftigten und den erwerbslosen Menschen. Wir müssen uns mehr auf die wichtigen Dinge im Leben fokussieren. Der kapitalgetriebene Konsum wird auf ein Minimum reduziert. Zeit im engsten Kreise mit Menschen, zu denen eine enge Verbundenheit besteht, gewinnt an Bedeutung. Lasst uns nach vorne schauen und gemeinsam diese Situation meistern. Nur wir können gemeinsam etwas erreichen – niemand anderes. Die IG Metall Aschaffenburg hat sich entschlossen, die 1. Mai- Pins („Mai-Nelke“) im Rahmen von einer Solidaritäts-Aktion weiterhin zu verkaufen. Den gesammelten Erlös lassen wir Beschäftigten zukommen, die in der aktuellen Zeit „den Laden am Laufen halten“. Im nächsten Jahr werden wir die Straßen und Plätze wieder füllen und den 1. Mai feiern: das weltweit größte Fest der Solidarität. Und wir werden feiern, dass wir die Corona-Krise gemeinsam überwunden haben. Wir wünschen allen einen schönen und kämpferischen Tag der Arbeit. Bleibt gesund!

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