Tarifbindung bei JOST in Neu-Isenburg erreicht!

Bericht aus Geschäftsstelle FrankfurtNach zwei Jahren intensiven Vorbereitungen und einem Verhandlungsmarathon in den ersten vier Monaten des Jahres 2019 konnte jetzt ein Verhandlungsergebnis erreicht werden. Wir haben mit Manfred Glaser, Mitglied der Tarifkommission und Betriebsratsvorsitzender, darüber gesprochen:

1. Mai 20191. 5. 2019


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Lieber Manfred, Glückwunsch zum Verhandlungsergebnis. Was ist der Kern?

Manfred: Wir haben es geschafft, dass die Löhne und Gehälter bei JOST in den nächsten zwei Jahren um circa 20 Prozent steigen werden. Das speist sich zum einen aus zwei Tariferhöhungen und zum anderen aus der Einführung einer tariflichen Leistungszulage. Außerdem erkennt die Firma jetzt den Manteltarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie an und noch einige weitere, wie zum Beispiel den TV Ausbildung.

 Ein super Ergebnis. Wie konntet Ihr das erreichen?

 Manfred: Ohne die Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen im Betrieb wären wir nicht so weit gekommen. Wir konnten auch in schwierigen Verhandlungssituationen unserem Arbeitgeber immer deutlich signalisieren, dass wir die Belegschaft hinter uns haben.

Euer Betrieb ist ja sehr gut organisiert. War das schon immer so?

 Manfred: Nein. Wir hatten in den letzten Jahren immer so um die 120 Mitglieder bei circa 500 Beschäftigten. Uns war klar, dass mit diesem Organisationsgrad kein Tarifvertrag zustande kommen wird.

Was hat sich bei Euch geändert?

 Manfred: Bei uns zeigte sich in den Diskussionen um eine betriebliche Vergütungsordnung, wie weit der Abstand zur Fläche in der Zwischen- zeit ist. Dann haben wir mit unserem Erschließungssekretär Christian Egner darüber gesprochen, wie wir diese Ungerechtigkeit in der Mannschaft thematisieren können. Wir sind dann da ganz systematisch vorgegangen, haben eine Betriebslandkarte erstellt, haben aufgeteilt, wer in welchen Abteilungen mit den Kolleginnen und Kollegen spricht und welche Botschaft wir an den Mann und die Frau bringen wollen. Geplant hatten wir im Januar 2018, dass wir im Herbst 2018 die 50 Prozent knacken. Tatsächlich war es dann schon im April 2018 so weit.

 Eine super Teamleistung. Wie geht es jetzt weiter bei Euch?

 Manfred: Im ersten Schritt haben wir jetzt mal die große Lücke bei den Löhnen und Gehältern gestopft. Es wurden von JOST aber noch nicht alle Tarifverträge anerkannt und nach dem Ende der Laufzeit des jetzigen Firmentarifvertrags müssen wir dafür Sorge tragen, dass wir vollständig das Niveau der Fläche erreichen. Da bleibt für uns und unsere Mitglieder in den nächsten Jahren noch ausreichend zu tun.

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