Infinera muss schließen – darum hat sich der Kampf gelohnt

Bericht aus Geschäftsstelle BerlinNun ist es amtlich. Der Berliner Standort von Infinera schließt zum 30. September 2019. Alle 400 Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz, Deutschland eine der wenigen Produktionsstätten für 5G.

1. Mai 20191. 5. 2019


74 Tage hatten sich Beschäftigte, Betriebsrat und IG Metall gegen die Pläne des US-Investors gewehrt, einen Autokorso zur US-Botschaft und zahlreiche Aktionen vorm Werkstor organisiert. Auch wenn sie ihr Werk nicht retten konnten, haben die Akteure gemeinsam viel erreicht, zum Beispiel das Sozialplanvolumen auf insgesamt 24,5 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Investor bezahlt Abfindungen und beteiligt sich maßgeblich an einer Transfergesellschaft, wodurch sich alle Beschäftigten bis zu ein Jahr lang qualifizieren können.

 

Infinera-Beschäftigte demonstrieren für ihren Standort. (Foto: Christian v. Polentz)


„Eine Transfergesellschaft zu finanzieren, ist für US-Amerikaner eigentlich undenkbar, wir aber haben es zusammen mit der IG Metall durchgesetzt“, sagt Jörg Wichert, Betriebsratsvorsitzender bei Infinera Berlin. Nach der Schockstarre am Anfang haben Beschäftigte und IG Metall kontinuierlich den Druck auf den Investor erhöht: „Die 74 Tage Kampf und der hohe Einsatz aller Beteiligten haben sich gelohnt“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Er zahlt sich in Euro und in besseren Qualifizierungsmöglichkeiten für die Beschäftigten aus.“

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