Blockadehaltung der Arbeitgeber

Bericht aus Geschäftsstelle OstsachsenDas Angebot der Arbeitgeberseite in den Textil-Tarifverhandlungen Ost ist weit von den Forderungen der Beschäftigten entfernt. Die Beschäftigten von Ontex haben in einer Aktion in Chemnitz ihren Unmut darüber ausgedrückt.

1. Mai 20191. 5. 2019


Mit geballter Men-/Womenpower wurden die Arbeitgeber zur zweiten Tarifverhandlung in Chemnitz begrüßt. Mit einem Bus aus Großpostwitz waren die Kolleginnen und Kollegen des Hygieneherstellers Ontex angereist, mit eigens angefertigten Transparenten, wehenden IG Metall- Fahnen und dem Schlachtruf: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns drei Stunden klaut“, machten sie ihrem Unmut Luft.

Grund für Unmut, Verwunderung und Ärger seitens der Arbeitnehmerseite gibt es genug. Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber ist weit von den Forderungen der Beschäftigten entfernt. Sechs Prozent mehr Entgelt und eine Arbeitszeitabsenkung auf 37 Stunden stehen unter anderem auf der Agenda. Ein besonders fatales Signal der Arbeitgeber ist die Kündigung des Tarifvertrags zur unbefristeten Übernahme von Auszubildenden. Fachkräftemangel ist in den ostdeutschen Bundesländern besonders stark ausgeprägt. Der Glaube und die Vision einer erfolgreichen Zukunft fehlt. Mit einer Blockadehaltung wurde dies seitens des Arbeitgeberverbands sehr deutlich.

 

(Foto: IG Metall)


Kai Hölzel, Betriebsratsvorsitzender bei Ontex in Großpostwitz sagte zur Aktion seiner Kolleginnen und Kollegen: „Ich bin stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen von Ontex, dass sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um den Arbeitgebern zu zeigen, wie wichtig ihnen die Arbeitszeitverkürzung ist. Die Haltung der Arbeitgeber enttäuscht mich sehr, und ich stelle mir
schon die Frage, ob sie wissen, dass sie mit der Fackel auf dem Pulverfass tanzen. Wir können auch anders, das können wir gern zeitnah unter Beweis stellen.“

| Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen