ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt bleibt eigenständig

Bericht aus Bezirk Berlin-Brandenburg-SachsenKeine Fusion des Standorts mit Bremen: Mitbestimmung in Ostbrandenburg bleibt gewahrt.

1. Mai 20191. 5. 2019


Die 2700 Beschäftigten von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt atmen auf. Das Stahlwerk in Ostbrandenburg bleibt eigenständig und behält einen eigenen Arbeitsdirektor als gleichberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung. Das hat der Aufsichtsrat von ArcelorMittal am 5. April im Einvernehmen mit der Konzernspitze entschieden.

„Der Aufsichtsrat am Standort bleibt erhalten, und somit die Möglichkeit, frühzeitig über Veränderungen informiert zu werden und Einfluss zu nehmen“, sagte Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Montanmitbestimmung ist in der Stahlindustrie wichtig für die Belegschaften, um demokratisch Einfluss zu nehmen auf Unternehmensentscheidungen.“

Im März war bekannt geworden, dass ArcelorMittal die Konzernstrukturen verändern und die Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt fusionieren wollte. Damit war die gesellschaftsrechtliche Eigenständigkeit des Standorts in Eisenhüttenstadt in Frage gestellt. Diese Absicht erschütterte eine in dieser Frage hoch sensible Belegschaft, die den ostdeutschen Standort Eisenhüttenstadt über 30 Jahre als eigenständigen industriellen Leuchtturm in Ostbrandenburg mit aller Kraft verteidigt hat.


Betriebsversammlung schafft Solidarität

Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit der IG Metall lud der Betriebsrat umgehend zur Betriebsversammlung ein, zu der auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke erschienen war. Er versicherte den Beschäftigten die Solidarität und Unterstützung der Landesregierung.

„Die Belegschaft hat geschlossen gezeigt, dass wir für unseren Standort kämpfen“, so Holger Wachsmann, Betriebsratsvorsitzender in Eisenhüttenstadt. Die Botschaft ist angekommen, auch bei der Konzernspitze.

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