Werft-Krise abgewendet ?

Bericht aus Geschäftsstelle FlensburgViele Gespräche der IG Metall-Vertrauensleute

1. März 20191. 3. 2019


FSG

Flensburger Schiffbau im schwierigen Fahrwasser ( Foto: IG Metall Flensburg )

 

Die Krise zeigte sich zunächst im Rückzug der Werksvertragsfirmen. „Das war echt finster“, sagt IG Metall- Geschäftsführer Michael Schmidt. „Da kamen mir viele Menschen entgegen, die ihr Hab und Gut in Plastiktüten aus der Werft trugen.“ Schon kurz danach wurde auf der Mitarbeiterversammlung die ganze Misere deutlich: Die Januar-Gehälter seien sicher, sagte der FSG-Geschäftsführer. Das waren sie aber nicht!

 Die Angst war groß Die Angst war riesengroß. Droht eine Insolenz? Der Betriebsrat und die Vertrauensleute haben ganz großartige Arbeit geleistet und viele Gespräche geführt. Mit Flugblättern wurden die Kollegen und Kolleginnen von Betriebsrat und IG Metall informiert. Viele und nicht zuletzt die Oberbürgermeisterin sagten ihre Unterstützung zu. Am 1. Februar drohte das Aus. Tags zuvor kam Eystein Eriksrud vom norwegischen Eigentümer Siem Industries nach Flensburg und bedankte sich für den Einsatz der Kollegen, die unter schwierigen Bedingungen das letzte Schiff fertiggestellt hätten. Er sicherte die Zukunft der Werft, Zahlung der Rechnungen und der Gehälter zu. Geschäftsführer Rüdiger Fuchs müsse gehen.

 

Bis Redaktionsschluss war nicht klar, ob die Rechnungen bezahlt werden, damit die FSG weiter Strom beziehen und Leiharbeitende sowie Beschäftigte mit Werkverträgen ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Es ist kaum zu ertragen, wie mit den Schicksalen der Beschäftigten und Lieferanten umgegangen wird. Künftig müssen Betriebsrat und Belegschaft frühzeitig eingebunden werden. Nur dann ist ein echter Neuanfang möglich.

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