Warnstreiks der Textiler führen zum Erfolg

Bericht aus Geschäftsstelle HerfordEs gibt kein schlechtes Wetter – nur ein schlechtes Angebot

1. März 20191. 3. 2019


Es gibt kein schlechtes Wetter – nur ein schlechtes Angebot. Nach diesem Motto waren 40 engagierte Textilerinnen und Textiler aus Herford mit der Unterstützung des Senioren- Arbeitskreises nach Ahaus Legden gefahren, um dort bei der NRW-weiten Auftaktveranstaltung in der Tarifrunde der Textil- und Bekleidungsindustrie ihren Unmut über das Angebot der Arbeitgeber auszudrücken. Darin hatten sie neben einem Nullmonat und für sechs Monate Einmalzahlungen eine zweistufige Erhöhung der Einkommen angeboten, bei einer Laufzeit von 28 Monaten.

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Bei einer Inflationsrate von circa 2 Prozent hätte dieses erste Angebot der Arbeitgeber noch nicht einmal eine Reallohnsicherung bedeutet. Unter Kolleginnen und Kollegen herrschte Einigkeit: Dieses Sparangebot der Arbeitgeber verlangt eine Antwort aus den Betrieben! Bereits am 1. Februar haben die ersten Warnstreiks mit mehr als 1200 Beschäftigten aus Textil und Bekleidung gezeigt, dass es ihnen ernst ist mit ihrer Forderung. Am 12. Februar hatten sich die Beschäftigten der Herforder Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie (Ahlers, Brax Leineweber, Bugatti sowie Eratex) dann erneut aufgemacht, um sich am zentralen Warnstreik in Bielefeld Gehör zu verschaffen und die dort stattfindende Kundgebung vor dem Verhandlungsort kräftig zu unterstützen. Wie sich herausgestellt hat: Mit Erfolg! In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar kam es nach einem 15-stündigen Verhandlungsmarathon zu einem Verhandlungsergebnis in der westdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie. Dies beschert den Beschäftigen mehr Geld in zwei Stufen um 4,9 Prozent und 340 Euro Einmalzahlung für sechs Monate. Die Auszubildenden erhalten in zwei Stufen Entgelterhöhungen um jeweils 30 Euro und einmalig 170 Euro für sechs Monate. Die Aufzahlung bei Altersteilzeit steigt auf insgesamt 600 Euro. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

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