Sicherheit und Perspektive

Bericht aus Geschäftsstelle MannheimStandortsicherung für Bopp & Reuther auf dem Waldhof vereinbart: Arbeitsplätze in Mannheim bis 2025 gesichert

1. Juni 20201. 6. 2020


„Bopp & Reuther und die hoch qualifizierten Beschäftigten bleiben in Mannheim und es findet kein Personalabbau statt – auch in Zukunft! Das ist eine sehr gute Nachricht in diesen Tagen“, kommentiert Thomas Hahl, Geschäftsführer der IG Metall Mannheim und Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite, das Ergebnis.

Auch Roland Berger, Betriebsratsvorsitzender bei Bopp & Reuther, zeigt sich erleichtert: „Notwendige Einsparpotenziale werden realisiert, aber gleichzeitig wird den Beschäftigten und dem Standort auf dem Waldhof eine echte Zukunftsperspektive geboten.“ Anfang Mai 2020 ist damit ein starkes Signal in rauen Zeiten geglückt: Die Geschäftsführung von Bopp & Reuther Valves und die IG Metall Mannheim haben einen Standortsicherungstarifvertrag unterzeichnet. Dem vorausgegangen waren acht Verhandlungsrunden in den letzten Monaten, die schließlich zu einem von beiden Seiten getragenen Ergebnis führten. Ursprünglich hatte der Mutterkonzern IMI vor, in den nächsten Jahren am Bopp & Reuther-Standort Mannheim-Waldhof massive Einsparungen zu erreichen. Dies sollte entweder über eine Komplett- oder Teilschließung des Standorts und über einen Interessenausgleich/Sozialplan oder über eine massive Reduzierung der Wochenarbeitszeit erfolgen.

Der neue Tarifvertrag beinhaltet nun eine festgelegte Absenkung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit in den nächsten fünf Jahren sowie eine gleichzeitig vereinbarte Beschäftigungs- und Standortsicherung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mannheim bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrags am 30. April 2025.

Thomas Hahl sagt: „In den letzten Wochen sah es zwischenzeitlich nach einem dramatischen Ende der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte von Bopp & Reuther in Mannheim aus. Außerdem standen viele tarifliche Errungenschaften zur Debatte. Dies konnten wir – Betriebsrat und IG Metall – nun verhindern. Das gelang nur dank professioneller Vorbereitung der Arbeitnehmerseite und einer stark organisierten Belegschaft.“ Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit erfolgt auf Basis der Regelungen aus dem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und zum Beschäftigungsaufbau der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg. Die Arbeitszeit wird auf 32 Stunden abgesenkt und schrittweise wiederaufgebaut. Ausgenommen sind Auszubildende, ihre Ausbilderinnen und Ausbilder, dual Studierende sowie Beschäftigte in Teilzeit und Altersteilzeit. Weitere wichtige Elemente des Tarifvertrags sind das Verbot des Ausspruchs betriebsbedingter Kündigungen und die Zusicherung, die Gemarkung der Stadtgrenze Mannheims während der Laufzeit des Tarifvertrags nicht zu verlassen, sowie die Vereinbarung, pro Jahr mindestens zwei junge Menschen auszubilden und alle Auszubildenden und dual Studierenden nach bestandener Prüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Zusätzlich werden Investitionen am Standort getätigt und die schon bisher vereinbarte schrittweise Einführung der Flächentarifverträge unverändert fortgeführt.

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