„Da geht mehr“ – vom Reiz realer Probleme und helfen zu können

Bericht aus Geschäftsstelle FreudenstadtAb dem 1. Juni wird Margit Schmitt das Team der IG Metall Freudenstadt im Bereich Jugend und Studierende verstärken.

1. Juni 20201. 6. 2020


Ab dem 1. Juni wird Margit Schmitt das Team der IG Metall Freudenstadt im Bereich Jugend und Studierende verstärken. Im Interview stellt sich Margit vor.

Margit, stell Dich kurz vor!

Ich bin 25 Jahre alt und komme gebürtig aus der Hinterpfalz, nahe an der saarländischen Grenze. Nach meinem Abi habe ich mich für ein duales Maschinenbaustudium entschieden. Technikbegeistert war ich schon immer, aber für eine Ausbildung hat es mir doch deutlich an handwerklichem Geschick gemangelt. Meine Uni war dann die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mannheim. Die Praxisphasen habe ich bei Siemens Energy in Offenbach verbracht. Dort habe ich direkt nach dem Studium zur Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretung kandidiert und wurde gleich zur Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt habe ich dann knapp drei Jahre ausgeführt und wie das bei der Gewerkschaft so ist, kamen dann schnell noch weitere Funktionen dazu. Am Ende meiner ehrenamtlichen Zeit war ich Vertrauenskörperleitung, Betriebsrats-Nachrückerin, BJA-Delegierte und ausgebildete Referentin.

Margit, von der Maschinenbauingenieurin zur Gewerkschaft! Wie geht das?

Mit meinem Job als Ingenieurin war ich von Anfang an unglücklich. Ich habe viel Zeit allein an meinem Schreibtisch verbracht und mich mit bunten Excel-Tabellen rumgeärgert. Dabei hat mir der Austausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen gefehlt, aber am meisten habe ich die Sinnhaftigkeit in meiner Arbeit vermisst. Bis meine Arbeitsergebnisse alle Hierarchieebenen passiert hatten, war davon sowieso nicht mehr viel übrig und selbst wenn doch – was bringt es, wenn ich Wärmetauscher auf die fünfte Nachkommastelle genau berechnen kann, aber niemand etwas davon hat? Mal abgesehen von Multimilliardären, die sich am Ende des Deals noch einen weiteren Ferrari in die hauseigene Tiefgarage stellen können.
In meinen gewerkschaftlichen Funktionen hatte ich immer das Gefühl, anderen Menschen helfen zu können. Entweder im Großen, indem ich sie zu einem konkreten Thema beraten konnte, oder auch im ganz Kleinen, wenn es nur darum ging, ein offenes Ohr zu bieten. Und das war für mich der ausschlaggebende Punkt hauptamtlich in der Gewerkschaft mitzuwirken.

Was reizt Dich an dem Job in der IG Metall und an der Arbeit mit Auszubildenden und dual Studierenden?

Nach einem Jahr Trainee freue ich mich unheimlich darauf, wieder ins „echte“ Leben einzusteigen, in Betriebe reinzugehen und mich mit realen Problemen anstelle von Fallbeispielen zu beschäftigen. Und gerade an der Jugend, egal ob in Ausbildung oder Studium, gefällt mir, dass da manchmal einfach „mehr geht“. Dynamischer, auffälliger, größer – auf so etwas freue ich mich ganz besonders in meiner neuen Rolle als Jugendsekretärin.

Welches Buch hat Dich am meisten beeindruckt und warum?

„Das Glücksbüro“ von Andreas Izquierdo. Meine ehemalige Mitbewohnerin ist Autorin und hat mir das Buch ihres Kollegen empfohlen. Zum Schluss musste ich weinen, aber nicht, weil es primär so traurig endet. Mehr sag ich nicht :-)

Gibt es für dich einen „Lieblingsfilm“ oder “Lieblingsschauspieler“?

Ich bin ein totaler 90er-Serien-Junkie. Dementsprechend kann ich „King of Queens“ oder „Der Prinz von Bel-Air“ zwar schon auswendig mitsprechen, aber auch jederzeit wieder voller Leidenschaft gucken. Und wer hätte das jetzt vermutet – Kevin James und Will Smith gehören in die Kategorie “Lieblingsschauspieler“.

Am liebsten hörst Du …

70ies und 80ies Rock – am liebsten auf Schallplatte, das knistert so schön im Hintergrund :-)

Was wäre für Dich die größte Versuchung? Gibt es etwas, wozu Du nicht Nein sagen kannst?

Gibt es Menschen, die zu Erdbeeren Nein sagen können?
Ach, und vintage Lederjacken! Davon habe ich mittlerweile auch eine gewisse Anzahl gesammelt …

Was ist für Dich die optimale Entspannung?

Ein gutes Buch, eine riesige Tüte Dorito Cool Ranch Chips und eine heiße Badewanne :-)

Hast Du ein Lebensmotto?

Was nicht passt, wird passend gemacht!

Und zum Schluss: Zwei Dinge, die wir noch nicht über Dich wissen …

Ich habe fünf Patchwork-Geschwister und ich mag es nicht, wenn sich mein Essen auf dem Teller berührt, schon gar nicht, wenn die Soße unkontrolliert den Teller flutet!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in unserer Geschäftsstelle!

alt
Foto: Peter Bisping
Margit Schmitt auf einer Kundgebung in der Tarifrunde 2018 bei der IG Metall Offenbach
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