Treppenhersteller bestreikt

Bericht aus Bezirk Nordrhein-WestfalenHiro Lift ist nach eigenen Angaben „Deutschlands größter Hersteller von Treppenliften“ – auf Kosten der Beschäftigten. Doch die setzen sich nun zur Wehr.

1. Juni 20191. 6. 2019


Die erhalten kein Weihnachtsgeld, arbeiten fünf Stunden länger und verdienen 25 Prozent weniger als in der Metallindustrie üblich. Damit soll Schluss sein. Jetzt streiken sie für einen Tarifvertrag; der Arbeitskampf ― es ist der erste in Bielefeld seit 1978 ― dauerte bei Redaktionsschluss dieser metallzeitung an.


 

Beschäftigte von Hiro Lift streiken für einen Tarifvertrag. (Foto: IG Metall)


Die Firma ist ein inhabergeführtes Traditionsunternehmen; ihr Name bezieht sich auf die Gründer Hillenkötter und Ronsieck, die das Unternehmen 1897 gründeten. Seit Februar 2017 fordern die IG Metall-Mitglieder bei Hiro, dass ihre Geschäftsführung die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie NRW anerkennt. Doch Inhaber Constantin Hein weigert sich seit Juli 2017, mit der IG Metall zu verhandeln. Hein will mit dem Betriebsrat verhandeln, obwohl das Betriebsverfassungsgesetz das verbietet: „Arbeitsentgelte und sonstige Arbeitsbedingungen, die durch Tarifvertrag geregelt werden ... (können) nicht Gegenstand einer Betriebsvereinbarung sein“, lautet Paragraf 77 Absatz 3.

Im Dezember 2018 folgten die Beschäftigten mehrheitlich dem Warnstreikaufruf der IG Metall und legten für zwei Stunden die Arbeit nieder. Der Arbeitgeber bewegte sich nicht. Am 9. Mai beschlossen 95 Prozent der Metaller bei Hiro per Urabstimmung, ab 10. Mai unbefristet zu streiken. Nach drei Streiktagen unterbrachen sie den Arbeitskampf für drei Tage und boten erneut Tarifverhandlungen an.

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