Gemeinsam die Demokratie stärken

Bericht aus Geschäftsstelle Nienburg-StadthagenWährend die Eltern die demokratische Entwicklung in Deutschland und Europa analysierten, spielten die Kinder in betreuten Gruppen.


26 Erwachsene und 12 Kinder haben in diesem Jahr am traditionellen Familienseminar der IG Metall Nienburg- Stadthagen teilgenommen. „Vier Betreuerinnen haben die Kinder nicht nur aufbewahrt“, so Referent Martin Krügel, „sondern gemeinsam mit ihnen in altersgerechten Projekten das Thema Demokratie bearbeitet und am letzten Nachmittag der Seminarwoche vorgestellt.“


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(Familienseminar in Hustedt vom 14. bis zum 18. April im neuen Seminarraum des Zentrums für europäische Betriebsräte: Im Fokus stand die Demokratie gestern und heute. (Foto: IG Metall))

 

Die Erwachsenen konnten entspannt und ohne Zeitdruck die Geschichte der Demokratie und ihr jähes Ende ab 1930 betrachten und die Gedenkstätte Bergen-Belsen besuchen. „Dort wurde uns eindringlich vor Augen geführt, was passieren kann, wenn sich rechtsradikale Kräfte durchsetzen“, berichtet Martin Krügel. „Später haben wir die Umstände analysiert, die damals eine solche Entwicklung ermöglicht haben, und fanden beängstigende Parallelen zur aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation.“ Unter Anleitung des Referententeams, zu dem Michael Estel (ehemaliger Vertrauenskörperleiter bei Lühr) und Stefan Brandt von ZF Dielingen gehörten, wurden die verschiedenen Formen der Demokratie hinterfragt und aufgedeckt, wie Politiker Begriffe wie Freiheit oder Deregulierung nutzen, um unsoziale oder undemokratische Veränderungen zu verschleiern.


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(Foto: IG Metall)

 


Nach dem Studieren verschiedener Texte, Interviews und Fernsehbeiträge kamen die Teilnehmenden zu dem Schluss, „dass die heutigen demokratischen Strukturen in Deutschland und Europa zwar vordergründig funktionieren, aber die Einflussnahme der Lobbyisten in den Parlamenten und Medien gegen die Mehrheitsinteressen arbeitet.“

Und wie steht es um die Demokratie in der Arbeitswelt? Die Entstehung des Betriebsverfassungsgesetzes und die engen Grenzen der betrieblichen Mitbestimmung verdeutlichen, dass Demokratie und Freiheit tatsächlich häufig am Werkstor enden. Und deshalb Vertrauensleute und Betriebsräte wichtig sind. Martin Krügel:

„Die Teilnehmenden, von denen neun zum ersten Mal dabei waren, nahmen sich am Schluss des Seminars vor, sich künftig aktiv für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.“

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