Europa – Schutzmacht für Arbeitnehmer

Bericht aus Geschäftsstelle GummersbachDie diesjährige Maifeier stand im Zeichen der bevorstehenden Wahl – vor Populisten wurde eindringlich gewarnt.


Im Mittelpunkt der Kundgebung zum gesetzlichen Tag der Arbeit stand diesmal die Zukunft Europas ― ganz im Sinne der Gewerkschaften als Friedens- und soziales Fortschrittsprojekt. Rund 250 Oberberger, darunter auch Gäste aus den Reihen des SPD-Kreisvorstands und der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, waren der Einladung der IG Metall gefolgt. „Am 26. Mai müsst Ihr wählen gehen“, forderte IG Metall-Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak seine Zuhörer auf. „Sonst überlassen wir Europa den Populisten.“


Schulden abgewälzt

300 Millionen Menschen in 27 EU-Staaten sind aufgerufen, 705 Abgeordnete zu wählen. 96 davon kommen aus Deutschland. Nach der Krise vor zehn Jahren seien die Interessen der Menschen in Vergessenheit geraten: „Die Schulden der Banken wurden auf die Schwächsten abgewälzt, Jobs, Löhne und Renten gekürzt.“ Das dürfe sich nicht wiederholen. Europa sei die Antwort auf viele Herausforderungen der heu tigen Zeit, denn Globalisierung, Klimawandel und Digitalisierung machten an keiner Staatsgrenze halt.


Gegen falsche Versprechen

Auch Werner Kusel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oberberg, forderte, dass Europa eine starke Schutzmacht für Arbeitnehmer werden müsse. Er erinnerte daran, dass 60 Prozent aller in Oberberg hergestellten Industrieprodukte Exportwaren seien, und warnte vor falschen Wahlversprechen: „Polemik auf blauen Plakaten ist keine Alternative.“ Wohin rein nationalstaatliches Denken führe, habe jetzt ein Kfz-Zulieferbetrieb erfahren müssen: „Weil Rover in England wegen der Brexitverhandlungen für zwei Wochen die Produktion einschränkte, blieben auch hier die Bänder stehen.“

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