„Tarifkürzungen? Nicht mit uns!“

Bericht aus Bezirk Berlin-Brandenburg-SachsenBombardier: Die Beschäftigten sollen für mehr Wettbewerbsfähigkeit Tarifkürzungen hinnehmen. Die IG Metall kündigt Widerstand gegen solcherlei Sparpläne an.

1. Juli 20201. 7. 2020


Bombardier Transportation plant für seine deutschen Standorte weitere umfangreiche Einschnitte und massive Eingriffe in die Tarifverträge. Das Management von Bombardier dringt auf eine weitere Sparrunde. Die Kolleginnen und Kollegen sollen über eine geplante Laufzeit von zweieinhalb Jahren ab 1. Juli 2020 auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie auf Entgelterhöhungen verzichten. Auch die Leistungen aus dem tariflichen Zusatzgeld sollen wegfallen. Zudem sollen die Beschäftigten künftig länger arbeiten, ohne dafür einen finanziellen Ausgleich zu erhalten.

„Die IG Metall wird sich Verhandlungen nicht verweigern“, sagt Olivier Höbel, Aufsichtsratsvertreter der IG Metall bei Bombardier. „Aber angesichts des angekündigten weiteren massiven Personalabbaus und der Unsicherheit über die Zukunft der Standorte werden Einschnitte in die tariflichen Einkommen von den Belegschaften nicht akzeptiert.“

In Deutschland arbeiten an den drei Standorten in Hennigsdorf, Görlitz und Bautzen rund 6100 Stammbeschäftigte sowie rund 1000 Leiharbeitnehmer. Im Februar 2020 hat Alstom, der französische TGV-Hersteller, angekündigt, Bombardier Transportation zu übernehmen. Im ersten Halbjahr 2021 soll die Übernahme abgeschlossen sein.

„Vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme erscheint das Vorgehen als Versuch, die Arbeitnehmer durch Lohnverzicht in die Kaufpreisverhandlungen einzubeziehen“, sagt Höbel. Die IG Metall sei als Tarifvertragspartei auch in schwierigen Situationen bereit, Lösungen zu finden, um eine Zukunft für Unternehmen und Beschäftigte zu sichern, aber „nicht auf dem Rücken der Beschäftigten“! Die zu bildenden betrieblichen Tarifkommissionen beraten über das weitere Vorgehen.

Mehr: igmetall-bbs.de

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Foto: IG Metall
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