Corona-Krise und Profitinteressen führen zum Personalabbau

Bericht aus Geschäftsstelle NordhausenGesellschaft und Wirtschaft durchleben zurzeit einige Veränderungsprozesse.

1. Juli 20201. 7. 2020


Gesellschaft und Wirtschaft durchleben zurzeit einige Veränderungsprozesse. Mit dem Instrument der Kurzarbeit und einer umfangreichen Kostenentlastung für die Arbeitgeber sollen Arbeitsplätze gesichert und zukunftsfest gemacht werden. Ein generelles Interesse an dieser Zielstellung ist flächendeckend nicht zu erkennen.

Bei der Norma in Gerbershausen zeichnet sich ein solcher Konflikt bereits ab. Der Betriebsrat ist mit der unumstößlichen Entscheidung konfrontiert, dass man ein gewinnbringendes und zukunftsfähiges Produkt kurzerhand nach Tschechien verlagert. 37 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, weil in Tschechien die Arbeitskräfte billiger sind oder anders gesagt, die Profitmaximierung schneller betrieben werden kann. Untersetzt wird die Maßnahme mit dem Abbau aller Leiharbeitskräfte und befristeten Beschäftigten, in Summe 54 Arbeitnehmer, was einen überproportionalen Personallabbau zur Folge hat. Das Klima wird rauer. Die Auseinandersetzung wird nun in einer Einigungsstelle geführt. Mit der Verlagerung wird dem Standort der Einstieg in die E-Mobilität entzogen, durch das Beharren auf auslaufende Technologien (Verbrenner) sogar mittelfristig in Frage gestellt. „Damit werden die Existenzen von rund 200 Familien gefährdet, was einen enormen Kaufkraftverlust mit negativen Auswirkungen in der industriell dünn besiedelten Region nach sich ziehen wird“, so Swen Niekler, Betriebsratsvorsitzender.

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