Wir können auch anders: Raus vors Tor!

Bericht aus Geschäftsstelle NürnbergWarnstreiks in zahlreichen Nürnberger Betrieben – bei Zweien war’s eine Premiere.

1. Juli 20191. 7. 2019


Unruhige Zeiten, so könnte man wohl beschreiben, was sich innerhalb von zwei Wochen in Nürnberger Betrieben ereignete: Erstmals gingen alle 60 Beschäftigten der Stanz- und Biegetechnik Distel am 27. Mai in Nürnberg-Ziegelstein zum Warnstreik vors Werktor. Ziel war es, die Geschäftsführung, die bis dato nicht zum Gespräch bereit war, nachdrücklich zur Aufnahme von Tarifverhandlungen aufzufordern. Diese verweigert seit März jegliches Gesprächsangebot seitens der IG Metall.

 

Distel

Premiere in der Firmengeschichte von Distel: Die Belegschaft geht auf die Straße und fordert einen Tarifvertrag. (Fotos: IG Metall Nürnberg)

 

Eine Premiere gab‘s auch in der Schreib- und Zeichengeräteindustrie (SZI) mit dem ersten Warnstreik am 5. Juni. Mit dabei war auch die Lyra Bleistift-Fabrik in Nürnberg-Gerbersdorf. Erfreulich hier war, dass auch viele Angestellte von Lyra ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen zeigten und mit vor das Tor gingen.

 

Lyra

Zahlreiche Lyra-Beschäftigte bei der Warnstreik-Premiere vor dem Tor

 

Lyra gehört neben Schwan Stabilo und Faber-Castell zur Tarifgemeinschaft SZI. Ihr Ziel ist einen vergleichbaren Entgeltabschluss (5 Prozent für 24 Monate) wie die Staedtler- Kollegen in ihrem bereits abgeschlossenen Haustarifvertrag zu erreichen. Staedtler ist seit Jahresbeginn nicht mehr in der Tarifgemeinschaft.

 

KfZ_Handwerk

Warnstreik macht Spaß: Gute Stimmung im Kfz-Handwerk

 

Am 2. Juli wird weiterverhandelt. Erfahren in Sachen Warnstreik ist hingegen die bayerische Kfz- Branche, in der auch nach zwei Tarifverhandlungen noch kein Ergebnis erzielt werden konnte. Aus diesem Grund fand am 6. Juni in Nürnberg der erste Warnstreik statt. Mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen von BMW, Daimler, MAN Truck & Bus Service, Feser Nopitschstraße und des Logistikcenters Daimler Fürth fanden sich in der Daimler Niederlassung Kressengartenstraße ein. Ihre Forderungen lauten: 5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate, mindestens jedoch 140 Euro, und 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Lehrjahr.

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