Gemeinsam für eine bessere Welt

Bericht aus Geschäftsstelle Magdeburg-SchönebeckAxel Weber & Andreas Waclaw über die Herausforderungen in 2019


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

wir hoffen, Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und wünschen Euch ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr! 2019 wird, so sind wir uns sicher, ein spannendes und ereignisreiches Jahr werden. Wir stecken mitten in der Umsetzung vieler guter Tarifergebnisse. Eine große Herausforderung ist für uns, in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie die Wünsche der Beschäftigten bezüglich der verkürzten Vollzeit und der Umwandlungsoptionen aus dem Tarifvertrag T-ZuG zu verwirklichen. Die meisten Arbeitgeber wollten diesen Tarifvertrag nicht und sabotieren nun in vielfältiger Weise dessen Umsetzung. Oft wären nur wenige Neueinstellungen nötig, um die Wünsche der Beschäftigten zu realisieren, aber einige Arbeitgeber mauern.
In einigen Betrieben sind die Betriebsräte dabei, die Eingruppierungen in neue Entgeltsysteme vorzunehmen, auch hier gibt es Konflikte mit den Arbeitgebern, die niedrige Entgeltgruppen favorisieren, um Geld zu sparen. Wieder andere kämpfen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, so wie die Kolleginnen und Kollegen bei Schiess in Aschersleben.
Überall treffen wir auf den Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
So vielfältig die Herausforderungen für uns sind, so sehr eint uns das Bestreben die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen zu verbessern und die Ost-West-Angleichung im positiven Sinne voranzutreiben.
Die Angleichung der Lebens-, Arbeits- und Entlohnungsbedingungen sind längst eine Frage der Gerechtigkeit.
Der Wirtschaft, auch in Sachsen- Anhalt, geht es überwiegend gut. Die Leistungen der Betriebe in unserer Region sind im Vergleich mit Betrieben in Niedersachen vergleichbarer Größe gleich gut oder sogar besser. Trotzdem müssen die Kolleginnen und Kollegen hierzulande bei einer 38-Stundenwoche fast einen Monat im Jahr länger arbeiten. Mehr noch: Die große Mehrheit in Sachsen-Anhalt arbeitet in Betrieben ohne Tarifvertrag 40 Stunden. Viele Unternehmer sagen, „sie können sich einen Tarifvertrag nicht leisten“. Das mag im Einzelfall so sein. Die Mehrheit will ihren Beschäftigten ohne Not, Tariflöhne und tarifliche Leistungen, wie zusätzliches Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld, schlicht vorenthalten. Das ist ungerecht und muss geändert werden.
Klar ist, die Arbeitgeber werden uns nichts schenken. Im Gegenteil, sie wollen, dass die Beschäftigten eher länger als kürzer arbeiten und für weniger Lohn mehr leisten. Zudem wirft die Digitalisierung ihre Schatten voraus. Rationalisierungsprozesse werden auf den Weg gebracht. Es wird an uns, am gewerkschaftlichen Engagement eines jeden Einzelnen von uns liegen, wie wir morgen arbeiten. Wir müssen gemeinsam in den Betrieben dafür Sorge tragen, dass der Transformationsprozess so gestaltet wird, dass niemand auf der Strecke bleibt. Wir alle, insbesondere die Betriebsräte sind aufgerufen, uns auf die Digitalisierung vorzubereiten, weiterzubilden und uns fit zu machen. Entsprechende Seminare und Schulungsangebote stehen bereit. Eine weitere Herausforderung sind die fortschreitenden gesellschaftlichen Umbrüche. Immer öfter wird von politischen Akteuren der Egoismus befördert, „Amerika first“ ist längst nicht mehr so weit weg. Rechte und konservative Populisten wollen die Entsolidarisierung der Gesellschaft. Schwache werden zum Sündenbock und für die soziale Schieflage im Land verantwortlich gemacht.

Kolleginnen und Kollegen, dieser Entsolidarisierung müssen wir uns als anständige Menschen, als Gewerkschafter, entgegenstellen. Im Mai 2019 sind Europawahlen. Wir müssen uns zu Europa bekennen, wenn wir an einem friedlichen Miteinander der Menschen in Europa interessiert sind. Bei aller Unzulänglichkeit der EU ist die Zusammenarbeit der Völker in der Europäischen Union der Garant für den Frieden…und ohne Frieden ist alles andere nichts wert.
Lasst uns gemeinsam weiter daran arbeiten, dass unsere Welt ein wenig besser wird.
Axel Weber, Erster Bevollmächtigter & Andreas Waclaw, Zweiter Bevollmächtigter

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