Endlich wählen! – 100 Jahre Frauenwahlrecht

Bericht aus Geschäftsstelle HerbornFrauenwahlrecht - ein 100 - jähriger Prozess


Am 12. November 1918, mitten in den Wirren der Novemberrevolution, als mehr als deutlich geworden ist, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden konnte, der Kaiser schon im Exil und der Sozialdemokrat Ebert Reichskanzler war, erklärte der Rat der Volksbeauftragten in einem „An das deutsche Volk“ übertitelten Aufruf, dass „alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften ... fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten Wahlrecht … für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen“ sind. Bereits am 30. November 1918 trat mit dem Reichswahlgesetz das allgemeine aktive und passive Wahlrecht in Deutschland in Kraft. In den Schoß gefallen ist den Frauen ihr Stimmrecht jedoch nicht. Zuvor hatten auch Frauen in Deutschland jahrzehntelang für ihr Recht auf staatsbürgerliche Gleichstellung gekämpft. Am 19. Januar 1919 konnten Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen und sich wählen lassen. Am 19. Februar 1919 sprach Marie Juchacz von der SPD als erste Frau in einem deutschen Parlament.

Mit verschiedenen Veranstaltungen erinnert das Frauenbüro gemeinsam mit Kooperationspartnern im Lahn-Dill Kreis an dieses denkwürdige Jubiläum. Mit der gut besuchten Lesung "Muss die Grete dem Hans die Schuhe putzen? Von wegen!“ starteten die IG Metall-Frauen in der Stadtbücherei Herborn. Irmgard Mende und Chris Sima ließen die Zuhörerinnen und Zuhörer teilhaben an dem bewegten und aktiven Leben der Lucie Kurlbaum- Beyer (1914 ― 2008), vom Westerwälder Mädchen zu einer einflussreichen Politikerin.

Am 19. Februar, 17 Uhr, findet im Mehrgenerationenhaus der AWO in Herborn die Ausstellungseröffnung „Frauen im Aufbruch“ statt.

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