2018 – das Jahr der Arbeitszeit

Bericht aus Geschäftsstelle LörrachRückblick auf Ereignisse und Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das zurückliegende Jahr 2018 hat kämpferisch mit zwei Tarifrunden begonnen.

 

Marco Sprengler

Marco Sprengler

In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie galt es, das Thema Arbeitszeit neu zu besetzen. Neben einer Erhöhung der Entgelte ging es um mehr Selbstbestimmung der Beschäftigten über ihre Zeit. Zum ersten Mal in der Geschichte der IG Metall wurde eine zusätzliche Eskalationsstufe eingeführt – die ganztägigen Warnstreiks!
Klar, dass unsere beiden Geschäftsstellen auch dabei waren. In den Geschäftsstellen Freiburg und Lörrach legten die Kolleginnen und Kollegen bei Amcor Flexibles Tscheulin in Teningen und bei Mahle in Zell für einen ganzen Tag die Arbeit nieder. Ein großes Dankeschön an unsere Metallerinnen und Metaller der Firmen Amcor und Mahle für ihre tollen Warnstreiks und an all diejenigen, die die Kolleginnen und Kollegen tatkräftig unterstützten. Ihr alle habt zu diesem Ergebnis beigetragen.
4,3 Prozent mehr Geld, der neue Tarifvertrag T-Zug (27,5 Prozent vom Monatseinkommen und 400 Euro), die verkürzte Vollzeit sowie die Wahloption von acht freien Tag konnten erreicht werden. Nach diesem tollen Ergebnis ging die Arbeit für unsere Betriebsräte erst richtig los. Zur betrieblichen Umsetzung des Tarifabschlusses fanden in beiden Geschäftsstellen zahlreiche Schulungen statt. Darauf folgten die unterschiedlichsten betrieblichen Aktionen, um beispielsweise die Bedarfe an der Wahloption auf acht freie Tage oder zur verkürzten Vollzeit zu ermitteln.
In der Tarifrunde der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie, die direkt nach dem Tarifergebnis in der Metall- und Elektroindustrie folgte, konnte ebenfalls ein gutes Ergebnis mit einer Erhöhung der Entgelte um 4 Prozent erzielt werden. Ein herzliches Dankeschön an die Kolleginnen und Kollegen bei Nemera in Neuenburg, die sich mit einem großartigen Warnstreik an der Tarifrunde beteiligt und damit zum Tarifabschluss aktiv beigetragen haben.
Damit nicht genug. Es ging in den Geschäftsstellen nach zwei Tarifrunden gleich in die nächsten Auseinandersetzungen. Bei KBC in Lörrach ließ sich die unternehmerische Entscheidung, über 200 Arbeitsplätze zu streichen, leider nicht verhindern. Durch den Kampfeswillen der Belegschaft wurde ein guter Sozialplan erstritten. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen werden mit einer ordentlichen Abfindung in einer Transfergesellschaft aufgefangen. 63 Arbeitsplätze konnten bei KBC in Lörrach mit einer Standortsicherung gehalten werden.
Aber auch in der Geschäftsstelle Freiburg blieb es turbulent. Beim Traditionsunternehmen Ferromatic in Malterdingen musste ein Sozialplan und Interessenausgleichmit anschließender Transfergesellschaft für 120 Beschäftigte erkämpft werden. Bei NG Litef in Freiburg gelang es uns, den geplanten Abbau von 100 Stellen zu vermeiden. Den Druck, den wir dafür benötigt hatten, konnten die Kolleginnen und Kollegen bei einer viertägigen Betriebsversammlung entfalten.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Mitgliederentwicklung in den Geschäftsstellen Freiburg und Lörrach schauen. Trotz massiver Kämpfe um Arbeitsplätze ist diese für beide Geschäftsstellen positiv. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir gut aufgestellt ins neue Jahr gehen. In Lörrach haben wir zum ersten Mal in der Geschichte der Geschäftsstelle über 7000 IG Metall- Mitglieder. Diese Entwicklung macht uns Mut und gibt uns den nötigen Schwung, den wir für die Herausforderungen 2019 benötigen, zum Beispiel zum Jahresauftakt in der Tarifrunde Textil und Bekleidung.

Für 2019 wünsche ich alles Gute und vor allem Gesundheit.

Euer Marco Sprengler

| Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen