100 Jahre Frauenwahlrecht: „Wir bleiben dran!“

Bericht aus Geschäftsstelle Regensburg100 Jahre Frauenwahlrecht – aus diesem Anlass diskutierten fünf Frauen mit der IG Metall Regensburg über Erreichtes und darüber, dass vieles bereits wieder von Parteien und Regierungen in Frage gestellt wird.


100 Jahre Frauenwahlrecht – aus diesem Anlass diskutierten fünf Frauen mit der IG Metall Regensburg über Erreichtes und darüber, dass vieles bereits wieder von Parteien und Regierungen in Frage gestellt wird.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion im Andreasstadl (Foto: IG Metall)

Leen Shaker, syrische Migrantin und seit 2015 in Deutschland, berichtete von den schwierigen Bedingungen, unter denen in Syrien mehr Demokratie und Menschenrechte gefordert wurden. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs kämpfte sie sich durch und arbeitet mittlerweile als Zahnärztin. Ihr wichtigster Wunsch: ein sicheres, einfaches, eben ein gutes Leben.

Ein gutes Leben: diesen Ball nahm Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern auf. Dafür brauche es gute Arbeit und Voraussetzungen, die Frauen die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. Dies sei auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig: Denn dass rechte Parteien im Aufwind seien, habe vor allem mit Abstiegs- und Zukunftsängsten zu tun.

Irene Weininger, Betriebsratsvorsitzende von Osram OS, betonte, dass Frauen sich untereinander solidarisch unterstützen sollten. Im Bezug auf Rechtspopulismus gelte es, klare Kante zu zeigen. Diskussionen im Betrieb seien oft nervenaufreibend. Aber es gelte, sich dem immer wieder zu stellen, nicht aufzugeben. Malgorzata Kopka-Piatek, Heinrich Böll Stiftung Warschau, berichtete vom Versuch der regierenden PiS, Abtreibungen zu verbieten – außer, das Leben der Mutter sei selbst in Gefahr. Hunderttausende Frauen gingen daraufhin auf die Straße, bis heute hält der Widerstand an. Dass die PiS ihren Wahlkampf 2015 auch mit dem Kampf gegen die „Genderideologie“ gewonnen hat, erklärt sie damit, dass vorherige Regierungen den Begriff Gender nicht für die Einheimischen übersetzt hätten, der so immer etwas Fremdes geblieben sei.

Viel Applaus bekam die Rapperin Sookee für ihre klaren Statements: „Frauen müssen sich zutrauen, sich Rechte auch zu nehmen, müssen Netzwerke bilden.“ Und: „Die Begriffe Vielfalt und Solidarität, auch wenn sie sehr abgenutzt sind, müssen immer wiedermit neuer Füllung versehen“ werden.

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