Wie die Digitalisierung die Büroarbeitswelt verändert

Bericht aus Geschäftsstelle Homburg-SaarpfalzInfoveranstaltung zu Änderungen in der Büroarbeitswelt durch Digitalisierung

1. Dezember 20181. 12. 2018


Die Digitalisierung ist fast an jedem Büroarbeitsplatz angekommen. Was aber, wenn aus der Digitalisierung auch eine Rationalisierung wird, die am Ende Arbeitsplätze kostet? Darüber diskutierten Angestellte und indirekt Beschäftigte während einer von der IG Metall organisierten Infoveranstaltung im Homburger Kardinal- Wendel-Haus.

Als Gastreferent war der Gewerkschaftssekretär und Digitalisierungsexperte Dennis Faupel von der IG Metall-Vorstandsverwaltung eingeladen. Faupel erzählte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie weit die „Robotergesteuerte Prozess-Anwendung „ (RPA) schon vorangeschritten ist. Im Bürobereich übernehme sie beispielsweise das Ausfüllen von Formularen oder das Kopieren, Einfügen und Verschieben von Daten. Die RPA sorge also zunächst für eine Entlastung am Arbeitsplatz.

Die Risiken liegen dabei auf der Hand. In erster Linie dann, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Job verlieren, weil eine Software die Tätigkeiten günstiger erledigt. Wie ein Teilnehmer richtig meinte: „Die Software streikt nie, arbeitet 24 Stunden am Tag und ist darüber hinaus nie krank.“

Faupel riet den Zuhörern als Maßnahme gegen drohenden Stellenabbau, dass sie ihre Mitbestimmungsrechte dazu nutzen sollten. Dabei gehe es vor allem darum, die eigene Qualifizierung sicherzustellen und sich mittels Weiterbildung die Beschäftigung zu sichern.

Dr. Robert Wycislo, Gewerkschaftssekretär und zuständig für Angestelltenfragen, forderte die Teilnehmer auf, das im Vortrag Gehörte „in die Betriebe mitzunehmen“. Er nannte sechs Themengebiete, die es im Rahmen der Digitalisierung von den betrieblichen Funktionären in Zukunft anzupacken gilt:

  1. die Erstellung einer „Betriebslandkarte", um die Bereiche zu identifizieren, die künftig von der Digitalisierung betroffen sein werden;
  2. die Qualifizierung der Beschäftigten, aber auch die der Betriebsräte und Vertrauensleute zu diesem Thema;
  3. aktiver Gesundheitsschutz, auch im Hinblick von Gefährdungsbeurteilungen;
  4. ein effektiver Datenschutz sowie
  5. die Beteiligung der Beschäftigten, etwa durch Sprechstunden des Betriebsrats und schließlich
  6. Mitglied in der IG Metall zu werden.
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