Gelebte Solidarität – über 5000 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall Ulm

Bericht aus Geschäftsstelle UlmZu einer besonderen Veranstaltung hatte die IG Metall Ulm am Freitag, 19. Oktober, in das Kulturhaus in Laupheim eingeladen: Besonders langjährige Jubilare wurden im Rahmen eines Festakts geehrt.

1. Dezember 20181. 12. 2018


Der Einladung waren 111 Jubilare und Jubilarinnen gefolgt, die meisten in Begleitung ihrer Partnerin oder ihres Partners. Auch viele Ortsvorstandsmitglieder der IG Metall Ulm ließen es sich nicht nehmen, den Jubilaren an diesem Tag ihren Respekt zu erweisen. Für 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall wurden 7 Kollegen geehrt, 8 für 60 Jahre, 21 für 50 Jahre sowie für 40 Jahre Mitgliedschaft 75 Kolleginnen und Kollegen. Außerdem wurden in den Betrieben weitere 277 Mitglieder für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

 

Jubilare

(Foto: IG Metall)


Treue und Engagement

 

Petra Wassermann, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ulm, begrüßte die Teilnehmer und führte durch die Veranstaltung: „Herzlichen Dank für Eure Treue und Euer Engagement. Ihr habt die IG Metall zu dem gemacht, was sie heute ist – eine starke durchsetzungsfähige Gewerkschaft!“

 

Jubilare Ulm

(Foto: IG Metall)


Zeitreise 70 Jahre zurück

 

Petra Wassermann schilderte wichtige Ereignisse in Politik und Gesellschaft – dies sowohl in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext als auch vor Ort in unseren Betrieben und in der Region. Das Jahr 1948 stand imZeichen der Währungsreform, die die ohnehin schon vorhandene Lebensmittelknappheit verschärfte. Der DGB rief damals in Baden-Württemberg zu einem Generalstreik auf. Auch in Ulm beteiligten sich über 4000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus allen Betrieben und Branchen.

1958 schrieb ein Gerichtsverfahren in Ulm Geschichte. Am 28. April 1958 begann vor dem Schwurgericht Ulm der Ulmer Einsatzgruppen- Prozess. Er richtete sich gegen zehn Gestapo-, SD- und Ordnungspolizeiangehörige. Sie gehörten zum Einsatzkommando Tilsit, das zwischen Juni und September 1941 über 5000 jüdische Kinder, Frauen und Männer im litauisch-deutschen Grenzgebiet ermordet hatte. Das war der erste große Prozess gegen nationalsozialistische Täter vor einem deutschen Strafgericht. Alle Angeklagten wurden verurteilt.

1968 steht nicht nur für ein Jahr, sondern beschreibt eine ganze Generation des politischen Aufbruchs, das Wort Revolution macht die Runde. Auch die Firma Kress und Kastner Ulm, heute besser bekannt als Gardena, revolutionierte laut Firmenlesebuch – aber den Markt der Schlauchverbindung. Im Jahre 1978 fing sich die 1974 begonnene Rezession wieder, die Arbeitslosigkeit verringerte sich langsam.

Erfolge in Tarifauseinandersetzungen wurden schwerer. In der Tarifbewegung 1977/78 gab es eine harte Konfrontation. Nach ergebnislosen Verhandlungen kam es im März 1978 zum Streik in Nordwürttemberg/ Nordbaden – 80 000 streikten, 146 000 waren ausgesperrt. Die Jubilare Eberhard Lorenz, Halil Kaplan und Max Bärtle gaben in zwei Gesprächsrunden Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse in den vielen Jahren ihres Engagements, auch über die gewerkschaftliche Arbeit hinaus. Die musikalische Untermalung hatte „Gisela’s Dixieland Connection“ übernommen. Der Kabarettist „Karl-Heinz Dünnbier“ sorgte für gute Stimmung bis zum Schluss.

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