Erste Zahlen aus den Betrieben zeigen großes Interesse der Beschäftigten

Bericht aus Geschäftsstelle WesermarschDie Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie haben ein großes Interesse daran, statt dem tariflichen Zusatzgeld, das es im nächsten Jahr erstmals gibt, acht zusätzliche freie Tage in Anspruch zu nehmen.

1. Dezember 20181. 12. 2018


Die Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie haben ein großes Interesse daran, statt dem tariflichen Zusatzgeld, das es im nächsten Jahr erstmals gibt, acht zusätzliche freie Tage in Anspruch zu nehmen. Nach einer ersten Befragung in den Betrieben wollen mindestens 1200 Beschäftigte in der Wesermarsch diese im Tarifabschluss vom Februar 2018 vereinbarte Wahlmöglichkeit nutzen.

Grafik zu den Wahlmöglichkeit zwischen acht freien Tagen oder zusätzlichem Geld

Grafik zu den Wahlmöglichkeit zwischen acht freien Tagen oder zusätzlichem Geld

Zeit hat enorme Bedeutung

Vor der letzten Tarifrunde haben sich in der größten Mitarbeiterumfrage, die je stattgefunden hat, 84 Prozent der Beschäftigten für die Möglichkeit ausgesprochen, in bestimmten Lebenssituationen ihre Arbeitszeit für einen befristeten Zeitraum zu reduzieren. Arbeit darf nicht über allem stehen. Sie muss auch mit dem Leben vereinbar sein. Dafür bietet die Metall- und Elektroindustrie mit dem neuen Tarifvertrag eine gute Regelung, die bei den Beschäftigten ankommt. Das zeigen die ersten Zahlen aus den Betrieben. Die IG Metall Wesermarsch fordert von den Unternehmen, den Anträgen der Beschäftigten zuzustimmen. Mit einer vorausschauenden Personalpolitik lassen sich die ausfallenden Arbeitszeiten ausgleichen. Nach dem Tarifvertrag haben die Arbeitgeber bis Ende des Jahres Zeit, um gemeinsam mit den Betriebsräten Lösungen für eine praktikable Umsetzung zu finden. Die meisten Anträge auf Umwandlung des tariflichen Zusatzgeldes in acht freie Tage kommen mit 1049 von Schichtarbeitern, bei denen die Belastungen durch häufig starre Schichtsysteme besonders hoch sind. Weitere 146 Antragsteller wollen die neue Regelung nutzen, ummehr Zeit für ihre Kinder zu haben. 34 Beschäftigte wollen die freien Tage zur Pflege von Angehörigen nutzen. Neben der Umwandlung von Geld in Zeit für bestimmte Gruppen sieht der Tarifvertrag auch einen Anspruch für alle Beschäftigten vor, ihre wöchentliche Arbeitszeit befristet auf bis zu 28 Stunden reduzieren zu können. Von dieser »kurzen Vollzeit« wollen in den Wesermarschbetrieben im nächsten Jahr rund 40 Beschäftigte Gebrauch machen. Bei der verkürzten Vollzeit gibt es zwar keinen Ausgleich bei der Bezahlung, aber die Beschäftigten profitieren von dem im Tarifvertrag geregelten Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle.

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