Zusammen nötigen Druck aufgebaut

Geplanter Abbau von 100 Stellen bei NG Litef in Freiburg konnte verhindert werden.


1. April 20191. 4. 2019


Zwei Jahre lang haben sie gekämpft, am Ende hat sich alle Anstrengung gelohnt: Gemeinsam mit den Beschäftigten gelang es dem Betriebsrat von NG Litef in Freiburg, den geplanten Abbau von 100 Stellen zu verhindern. „Wir hatten die Kolleginnen und Kollegen von Anfang an ganz auf unserer Seite“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Claus Völker. „Zusammen konnten wir den nötigen Druck aufbauen.“

Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen mit dem Arbeitgeber, die von eindrucksvollen betrieblichen Aktionen begleitet wurden. Gleich nach Bekanntgabe des Stellenabbauplans im April 2017 holt sich der Betriebsrat Unterstützung von der IG Metall und vom IMU-Institut. „Klar war, dass eine einseitige Personalabbaustrategie mit uns nicht zu machen ist“, sagt Marco Sprengler, Geschäftsführer der IG Metall Freiburg. In zwei Zukunftsworkshops erarbeiten Beschäftigte und Betriebsrat eine Strategie zur langfristigen Beschäftigungssicherung beim Freiburger Hersteller von Navigationssystemen und -sensoren, bei dem rund 500 Menschen arbeiten. Die Beschäftigten sehen in der Neujustierung interner Prozesse viel Potenzial. Dazu machen sie sich unter anderem für eine Vertriebsoffensive sowie die Suche nach neuen Marktchancen insbesondere im Bereich Sensorik stark. „Wir haben tolle Ideen erarbeitet, aber unsere Ideen alleine haben die Geschäftsführung nicht umstimmen können“, sagt Claus Völker.

Das gelingt erst, als der Betriebsrat mit Unterstützung der IG Metall Freiburg und anderen Betriebsratsvorsitzenden eine viertägige Betriebsversammlung abhält. Die Beschäftigten machen mit, engagieren sich in neun Workshops. Die Ergebnisse werden als offener Brief der Geschäftsführung übergeben. Und die lenkt ein: Bis Mitte 2021 sind betriebsbedingte Kündigungen jetzt ausgeschlossen.

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