Der Durchbruch kam durch Warnstreiks

Bericht aus Bezirk Niedersachen und Sachsen-AnhaltTextil- und Bekleidungsindustrie: 1000 Beschäftigte in Niedersachsen beteiligten sich.


1. April 20191. 4. 2019


Das war stark: Innerhalb von nur zwei Wochen gelang es mit Aktionen und Warnstreiks, für die Beschäftigten der Textil und Bekleidungsindustrie ein Ergebnis zu erzielen.

 

Aktionstag_Textil_Nienburg

Auftakt am 26. Januar in Nienburg: An den Aktionen und Warnstreiks Anfang Februar beteiligten sich die Beschäftigten von Hornschuch in Stolzenau, den Hanno-Werken in Hannover, Wilvorst in Northeim, Vorwerk in Hameln, Coats Opti in  Rhauderfehn, Geo Gleistein aus Bremen und Bremskerl in Estorf bei Nienburg. (Fotos: Jelca Kollatsch (4), IGM (4), Dahms (1))

 

„Wir hatten die Tarifrunde gut vorbereitet“, berichtet Markus Wente, der für die Branche zuständige Tarifsekretär der Bezirksleitung in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: „Aber der Durchbruch gelang in den drei Verhandlungsrunden vor allem durch die hervorragende Warnstreikbeteiligung.“

So hatten in Niedersachsen in nur drei Tagen vom 5. bis zum 7. Februar rund 1000 Beschäftigte aus sechs Betrieben durch Aktionen und Warnstreiks Druck gemacht. Bereits am 26. Januar gab es zum Auftakt in Nienburg einen Aktionstag mit Delegationen aus Betrieben in Niedersachsen und Bremen.

In der Nacht zum 13. Februar gelang dann in Bielefeld der Durchbruch. In der westdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie gibt es 2,6 Prozent mehr Geld ab August 2019, weitere 2,3 Prozent ab September 2020 sowie eine Einmalzahlung von 340 Euro von Februar bis Juli 2019. Das Urlaubsgeld steigt parallel an. Die Azubis erhalten ein Extraplus. Und die Aufzahlung auf die Altersteilzeit steigt in zwei Stufen auf 600 Euro.

 

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Gutes Ergebnis: Regina Ries (l.) von Wilvorst, Tarifsekretär Markus Wente (m.) und Heike Lange (r.) von Bremskerl (Fotos: Jelca Kollatsch (4), IGM (4), Dahms (1))

 

„Die Tarifrunde hat gezeigt: Ohne unsere Einmischung geht nichts,“ sagt Regina Ries, Betriebsratsvorsitzende von Wilvorst in Northeim. Heike Lange, Betriebsratsvorsitzende von Bremskerl in Estorf: „Das ist ein wichtiger Schritt für attraktivere Arbeitsbedingungen in unserer Branche, um dem Facharbeitermangel entgegenzuwirken.“

Markus Wente: „Die Tarifrunde zeigt: Es geht nur gemeinsam. Jetzt verhandeln wir für die Textilindustrie in Sachsen-Anhalt.“ Neben 6 Prozent mehr Geld will die IG Metall auch die schrittweise Angleichung der Arbeitszeit von 40 auf 37 Stunden, wie im Westen, erreichen.

Das Tarifergebnis im Detail: igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de/home-aktuelles

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