Bombardier: „Wohin fährt die Zu(g)kunft?“

Bericht aus Geschäftsstelle SiegenIn einer eigentlich zukunftsträchtigen Branche plagt die Beschäftigten Ungewissheit.

1. April 20191. 4. 2019


Wie geht es weiter mit Bombardier Transportation? Beim Jahresempfang der IG Metall Siegen im Februar machten die Beschäftigten des Werks in Dreis-Tiefenbach auf die ungewisse Zukunft der deutschen Standorte aufmerksam. Sie fordern eine langfristige nachhaltige Standortsicherung und Arbeitsplatzgarantie weit über 2020 hinaus.

 

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Beim Jahresempfang der IG Metall Siegen machten die Beschäftigten von Bombardier Transportation in Dreis-Tiefenbach auf die schwierige Situation der deutschen Standorte aufmerksam.

 

Schon vor drei Jahren plante die Bahnsparte von Bombardier mit bundesweit zehn Standorten, über 2500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen und Standorte zu schließen. IG Metall und Gesamtbetriebsrat legten dagegen den „Fahrplan Zu(g)kunft“ vor und verhandelten bis März 2018 mit der Unternehmensleitung ein Umbaukonzept: eine stärkere Spezialisierung der Werke, den Abbau von „nur“ 1500 Stellen, den Erhalt aller Standorte bis Ende 2020 und keine betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2019.

 

Politik und Bombardier am Zug

IG Metall und Gesamtbetriebsrat fordern jetzt eine innovative und wettbewerbsfähige Bahntechnik „Made in Germany“, um langfristig Standorte und Arbeitsplätze zu sichern. Ideen dazu wollen sie auf der Konferenz „Wohin fährt die Zu(g)kunft?“ am 27. Juni in Berlin vorstellen. Dort wollen sie mit Politikern und der Arbeitgeberseite genauer über die Reise von Bombardier und der Bahnindustrie in Deutschland diskutieren, die in Richtung Erhalt von Fertigungstiefe, Innovationen und Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt führen muss.

Jürgen Kerner vom Vorstand der IG Metall und verantwortlich für die Bahnbranche, appellierte beim Jahresempfang in Siegen deutlich an die Politik: „Wir brauchen in Deutschland in Zeiten der Mobilitätswende klare Signale für die Bahnbranche.“

Andree Jorgella, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Siegen, betonte: „Gerade hier am Standort Dreis-Tiefenbach haben die Beschäftigten bereits in der Vergangenheit ihre Beiträge geleistet, um das Unternehmen fit zu halten. Jetzt ist ganz klar der Arbeitgeber am Zug.“

 

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Am Standort Dreis-Tiefenbach wird Hightech produziert.

 

Das Unternehmen

 

  • Der Produzent von Flugzeugen und Schienenfahrzeugen beschäftigt weltweit 70 900 Menschen in 42 Ländern.
  • Die Schienenfahrzeugsparte Bombardier Transportation hat in Deutschland an zehn Standorten 8400 Mitarbeiter.
  • In Dreis-Tiefenbach bauen 860 Beschäftigte inklusive 42 Auszubildender Drehgestelle für Trams, Straßenbahnen, People Mover, Metros, Regionalzüge, Intercitys, Hochgeschwindigkeitszüge, Lokomotiven.
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