Pluspunkt im Lebenslauf

Schon während der Berufsaus­bildung können sich junge Menschen zusätzlich qualifizieren und so ihre Kompetenzen erweitern. Der Wissensvorsprung verbessert auch die Chancen bei der späteren Stellensuche.

1. September 20181. 9. 2018
Jens Knüttel


Eine duale Berufsausbildung fordert junge Menschen, gerade zu Beginn. Parallel zur Ausbildung haben Auszubildende aber noch viele Möglichkeiten, ihre künftigen Karrierechancen zu erhöhen.

Seit August 2018 können Auszubildende der industriellen Metall- und Elektroberufe Zusatzqualifikationen erwerben, die für die Industrie 4.0 relevant sind. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot beispielsweise zu den Themen Programmierung, IT-Sicherheit oder 3-D-Druck. Solche Zusatzqualifikationen werden künftig innerhalb von acht Wochen vermittelt und separat geprüft. Es ist dann auch möglich, mehrere solcher ­Zusatzqualifikationen zu erwerben.

Bundesweit gibt es über 2000 Zusatzqualifikationen wie zum ­Beispiel Sprachzertifikate für nahezu alle Ausbildungsberufe. Mit einer Datenbank, die das ­Bundesinstitut für Berufsbildung zur Verfügung stellt, können Interessierte im Bundesgebiet nach ­Angeboten suchen: ausbildungplus.de

 

Immer mehr Unternehmen setzen 3-D-Drucker ganz selbstverständlich im Alltag ein. So lernen Auszubildende die Technologie früh kennen.

Immer mehr Unternehmen setzen 3-D-Drucker ganz selbstverständlich im Alltag ein. So lernen Auszubildende die Technologie früh kennen. (Foto: pressmaster/PantherMedia)


Praktikum im Ausland

Zwei Favoriten bei den Angeboten zur Weiterbildung sind Fremdsprachenkurse und Auslands­aufenthalte. Im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus können Aus­zubildende zum Beispiel ein Praktikum im Ausland machen. Möglich sind Praktika zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten in allen EU-Ländern und einigen ­weiteren Staaten. Bietet der Betrieb die Option nicht an, finden interessierte Auszubildende entsprechende Mobilitätsprojekte auf der Website: machmehrausdeinerausbildung.de

Auszubildende bauen mit Zusatzqualifikationen ihr Fachwissen aus, verbessern ihre Fertigkeiten und erweitern ihre Kompetenzen. Ausbildungsbegleitende Zusatzqualifikationen gelten vielfach als echter Pluspunkt im Lebenslauf. Auch die IG Metall entwickelt jedes Jahr für junge Menschen ein praxisnahes Bildungsprogramm rund um Ausbildung und Arbeit.


Bildungsurlaub

Wichtig zu wissen: Außer in Bayern und Sachsen, wo es keine gesetzlichen Regelungen gibt, können sich Arbeitnehmer in allen Bundes­ländern für eine berufliche oder politische Weiterbildung bezahlt freistellen lassen. Eine rechtzeitig und korrekt beantragte Frei­stellung muss der Arbeitgeber genehmigen. Er kann die Freistellung nur dann verweigern, wenn dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen.

In den entsprechenden Landesgesetzen ist festgelegt, wie viele Tage Bildungsurlaub Beschäftigte nehmen können. Fast überall sind fünf Arbeitstage pro Kalenderjahr vorgesehen, die auch über zwei Jahre angespart werden ­können. Dann sind also insgesamt zehn Arbeitstage innerhalb von zwei aufeinander­folgenden Kalenderjahren möglich. Viele Seminare der IG Metall sind nach den Bildungsurlaubsgesetzen anerkannt.

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