Nachwuchs sichern für High-Tech-Branche Stahl: IG Metall Jugend redet mit

Bericht aus Bezirk Berlin-Brandenburg-SachsenDie Stahlindustrie rückt demnächst wieder weit nach vorn: In der Tarifrunde 2018/19 wollen die Metallerinnen und Metaller für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen streiten.

1. September 20181. 9. 2018


Jenseits dieser Auseinandersetzung wollen Arbeitgeber und IG Metall gemeinsam die Zukunft der Branche sichern. Das Thema: Wie wird diese High-Tech-Branche angesichts sinkender Bewerberzahlen wieder attraktiver für neue Auszubildende? Gemeinsam entwickelten IG Metall, Vertreter des ostdeutschen Stahlarbeitgeberverbands, Betriebsräte und Jugendvertreter Ideen dazu.

Auf vielfältige Weise versuchen die Unternehmen auf Messen, mit Werbung und Informationsveranstaltungen an Schulen sowie in ihren Berufsbildungszentren, junge Menschen für die Arbeit in der Stahlindustrie zu interessieren. Das reicht aber nicht aus. Noch ist zu wenig bekannt, wie weit die Digitalisierung bereits in die Stahlproduktion vorgedrungen ist, wie weitgehend der Handlungsspielraum, die Verantwortung und die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen sind. Statt Fließbandarbeit gibt es hier Prozesse, die stets neu und anders ablaufen und gesteuert werden müssen. Dabei kommt es auf Kreativität und fundiertes Wissen an. Dies muss noch stärker in die dreieinhalbjährige Ausbildung einfließen, sagten Arbeitgeber und IG Metall.

Arbeitsplätze in der von Schichtarbeit geprägten Stahlindustrie werden attraktiver durch tariflich geregelte Arbeitsbedingungen, zusätzliche soziale Angebote für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie gute Aufstiegsmöglichkeiten in den Unternehmen, betonten die Vertreter der IG Metall. „Auch lukrative Arbeitszeitmodelle wie bei uns die wahlweise 33-Stunden-Woche gehören dazu“, sagte Holger Wachsmann, Betriebsratsvorsitzender bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt (EKO), dem größten ostdeutschen Stahlbetrieb.

Die Tarifparteien wollen ihren Dialog fortsetzen. Die Metallerinnen und Metaller schlugen vor, im Frühjahr 2019 eine Zukunftskonferenz für die ostdeutsche Stahlindustrie zu veranstalten.

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