„Gemeinsam geht es einfach besser!“

Bericht aus Geschäftsstelle Alfeld-Hameln-HildesheimJasmin Naumann hat als Jugend- und Auszubildendenvertreterin bei CCS Gohlke einiges bewegt.


1. September 20181. 9. 2018


Jasmin Naumann, 24, hat bei CCS Gohlke in Hildesheim Elektronikerin für Geräte und Systeme gelernt. Sie war die erste Jugend- und Auszubildendenvertreterin (JAV) im Betrieb. Bei dem Automobilzulieferer arbeiten rund 170 Beschäftigte. Seit drei Jahren gibt es einen Betriebsrat und seit zwei Jahren eine JAV. Jasmin engagiert sich im Ortsjugendausschuss der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim und im Bezirksjugendausschuss der IG Metall.

War es schwer, eine JAV zum ­ersten Mal zu wählen?
Jasmin Naumann: Wenn etwas nicht gut läuft oder ungerecht ist, will ich es ansprechen und ändern. Bei CCS Gohlke gab es eben Dinge, die ich verbessern wollte. Und da hat es gepasst, dass wir 2015 nicht nur erstmals einen Betriebsrat gewählt haben, sondern 2016 auch eine JAV. Eine Besonderheit kam noch hinzu. Der Betriebsratsvorsitzende war auch mein Ausbilder.

Was waren Deine ersten Schritte?
Ich bin in die IG Metall eingetreten und habe mich in den Seminaren wie Jugend 1 für die neue Aufgabe qualifiziert. Seit 2016 gehe ich zu den Treffen des Ortsjugendausschusses. Dort gibt es einen guten Austausch. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, denn die Probleme ähneln sich und man kann voneinander lernen. Zudem macht es Spaß und man findet sogar neue Freunde.

Was hast Du konkret im Betrieb gemacht?
Zunächst habe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen gesprochen. Einfach zuhören, wo der Schuh drückt. So konnten wir zum Beispiel gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden und dem Ausschuss für Arbeitssicherheit die Kostenübernahme beim Kauf von Sicherheitsschuhen für alle Auszubildenden erwirken. Vorher konnten wir diese nur selbst anschaffen und bezahlen.

Woher hattest Du den Mut?
Mut ist eine Sache, die andere ist Solidarität. Gemeinsam geht es einfach besser. Einer hätten sie vielleicht gekündigt, aber nicht allen. So haben wir auch gemeinsam durchgesetzt, dass wir einen Teil unserer Vergütung schon am Ende des Monats bekommen und nicht alles erst am 15. des nächsten Monats.

Du hast am 13. Juni ausgelernt. Wie geht es weiter?
Die Ausbildung hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und jetzt denke ich über ein Studium nach. Ich bin neugierig und wissenshungrig, so dass ich mir eine Perspektive in der Forschung und Entwicklung vorstellen kann. Zurzeit bin ich bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt, die einen Tarifvertrag hat. Tarifverträge sichern gute Arbeitsbedingungen. Deshalb werde ich auch weiter in der IG Metall aktiv sein, um mich für gute Arbeits- und Lebensbedingungen einzusetzen.

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