Beteiligung und Mitbestimmung
Garanten für Demokratie und wirtschaftlichen Erfolg

Die IG Metall fordert mehr Beteiligung und Mitbestimmung. „Wir erleben einen tiefgreifenden Wandel von Industrie und Arbeitswelt. Deutschland bleibt nur erfolgreich, wenn dabei die individuelle Beteiligung der Beschäftigten und kollektive Mitbestimmung weiter ausgebaut werden“, so Detlef ...

5. November 20145. 11. 2014


... Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, in Mannheim.

„Wir müssen unseren bereits eingeschlagenen Kurs weiter fortsetzen, die Stärken der institutionalisierten Mitbestimmung und neue Beteiligungsformen erfolgreich miteinander zu verbinden“, betonte Detlef Wetzel auf dem Mitbestimmungs- und Beteiligungskongress der IG Metall. Notwendig seien erweiterte gesetzliche Regelungen zur Mitbestimmung. Diese Gesetze müssten den veränderten Bedingungen in Unternehmen und Betrieben angepasst werden. „Es gilt vor allem, der zunehmenden Spaltung von Belegschaften entgegen zu wirken. Betriebsräte brauchen Mitbestimmungsrechte etwa bei Sanierungskonzepten, zur Beschäftigungssicherung, bei Fremdvergabe und Outsourcing sowie bei Gleichstellungsfragen“, forderte Wetzel.

Wirtschaftliche Stärke hänge im Zeitalter der digitalisierten Industrie 4.0 mehr denn je von der Kreativität, der Erfahrung und der Innovationskraft der Beschäftigten ab. „Wer von den überwiegend gut ausgebildeten Arbeitnehmern in Deutschland vollen Einsatz erwartet, muss sie im Umkehrschluss an wesentlichen Entscheidungen beteiligen. Wer das unterlässt, treibt die Menschen in die innere Kündigung und verantwortet schlechte Arbeitsergebnisse“. Dies könne sich die deutsche Wirtschaft schlicht nicht leisten, erklärte Wetzel.


Mehr Mitbestimmung für Aufsichtsräte

Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, forderte in Mannheim mehr Mitbestimmung für Aufsichtsräte. „Die Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten brauchen Mitbestimmung auf Augenhöhe, deshalb fordern wir dort einen Mindestkatalog für qualifizierte Mehrheitsbeschlüsse.“ Zudem sei es überfällig, auch kleineren und mittleren Unternehmen volle Mitbestimmungsreche einzuräumen.

„Der Grad an Demokratie darf nicht von der Größe eines Betriebes abhängen“, sage Hofmann. Außerdem dürfe sich das Engagement für Beteiligung und Mitbestimmung in einer globalisierten Wirtschaft nicht nur auf Deutschland beschränken. „Es gibt Unternehmen, die singen in Deutschland das Hohelied der Mitbestimmung. In anderen Ländern benehmen sie sich in dieser Frage wie die sprichwörtliche Axt im Walde. Das trifft auf den entschiedenen Widerstand der IG Metall“, kritisierte der Zweite Vorsitzende. Mitbestimmung dürfe sich auch nicht durch Verlegung eines Unternehmens ins Ausland umgehen lassen. Eine Stärkung europäischer Mitbestimmungsrechte sei daher dringend notwendig, forderte Hofmann.

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