Textil-Tarifrunde: Arbeitgeber blockieren auch in der zweiten...
Arbeitgeber in der Bewegungsstarre
Außer Spesen nichts gewesen: Auch in der zweiten Runde für die westdeutschen Textil-Beschäftigten am 16. Oktober verweigerten die Arbeitgeber ein Angebot. Vor dem Verhandlungslokal im schwäbischen Heidenheim hatten über 250 Textiler für ihre Forderung nach fünf Prozent Plus protestiert.
Manfred Menningen, der für die IG Metall die Verhandlungen führt, zeigte sich von der Blockadehaltung der Arbeitgeber enttäuscht: „Damit provozieren sie die Beschäftigten. In der dritten Runde muss endlich ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt.“
Denn: Die konjunkturelle Lage in den Betrieben sei viel besser als die Stimmung in der Branche, konstatiert Menningen. Bis einschließlich Juli verzeichnete die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Plus beim Umsatz, bei der Produktion und bei den Verkaufspreisen.
IG Metall-Verhandlungsführer Manfred Menningen in Heidenheim. Foto: Maja Reusch, IG Metall Heidenheim
Mehr als 250 Textiler aus Heidenheim und Umgebung hatten die zweite Runde eingeläutet und vor dem Verhandlungslokal ihrer Gewerkschaft den Rücken gestärkt. Doch leider konnte die IG Metall die Arbeitgeber auch in Heidenheim nicht dazu bewegen, konstruktiv mit ihr zu verhandeln. Die Arbeitgeberseite ließ die Chance verstreichen, vor Ablauf der Friedenspflicht am 1. November ein Ergebnis zu erzielen. Sowohl beim Einkommen als auch bei den demografischen Themen verhielten sie sich stur.
250 Textiler demonstrieren vor der Verhandlung in Heidenheim. Foto: Maja Reusch, IG Metall Heidenheim
IG Metall erhöht den Druck
Die IG Metall strebt für die rund 100 000 westdeutschen Textil- und Bekleidungsbeschäftigten fünf Prozent mehr Geld an sowie tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme der Ausgebildeten.
Der derzeit gültige Tarifvertrag endet am 31. Oktober und damit endet auch die Friedenspflicht. Die IG Metall will jetzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und plant Aktionen in den Betrieben. Erste Warnstreiks könnten in den ersten beiden Novemberwochen sein. Am 12. November ist die dritte Verhandlung im nordrhein-westfälischen Münster.
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