
© Peter Lutz
Arbeitspoltische Lernfabrik an der Ruhr Universität Bochum
"Gute Arbeit" steht auf dem Lehrplan
Mitte Januar startete die erste Gruppe der Arbeit+Innovation-Projekte mit dem Ausbildungsmodul in der Lernfabrik des Lehrstuhls für Produktionssysteme in Bochum. Drei Tage dauert die Praxisphase in Sachen Arbeitsgestaltung. In den Laboren der Uni können einige Industrie 4.0-Technologien besichtigt und ausprobiert werden: kollaborierenden Roboter, 3-D-Drucker, Datenbrillen und weitere Zukunftstechnologien.
Das Highlight bilden praktische Übungen mit einem Assistenzsystem für die Montage. Schritt für Schritt wird das Potenzial von Assistenzsystemen zur Anreicherung von Tätigkeiten mit anspruchsvollen Arbeitsinhalten begleitet. Aus nervigen Anweisungen, die von Beschäftigten bald als Gängelung empfunden werden, verwandelt sich das System in eine Technologie, die es den Menschen ermöglicht, komplexe und vielfältige Arbeitsinhalte erfolgreich zu meistern.
Dieser Ansatz einer arbeitspolitischen Lernfabrik ist bisher einzigartig. In den meisten Lernfabriken geht es darum, Prozessoptimierung durch Lean Management Methoden zu erlernen. Die Folgen für die Beschäftigten werden, wenn überhaupt, am Rande thematisiert. Hier unterscheidet sich die Arbeit+Innovation-Lernfabrik in Bochum von anderen. Sie ist die erste Lernfabrik, bei der "Gute Arbeit" auf dem Lehrplan steht. Dieser arbeitspolitische Ansatz wird im Rahmen der Arbeit+Innovation-Projekte weiterentwickelt und optimiert. Bis zum Ende der Projekte Anfang 2019 werden mehr als 20 Ausbildungsgruppen in der arbeitspolitischen Lernfabrik gelernt haben, wie "Gute Arbeit 4.0" funktioniert.
Themen
Alles rund um Ihren Arbeitsplatz.

Mit den Projekten der Reihe "Arbeit + innovation" will die IG Metall die Zukunft der Arbeit gestalten und Beschäftigung sichern. Dafür unterstützt und qualifiziert sie Vertrauensleute, Betriebsräte und innerbetriebliche Experten. Die Projekte werden im Rahmen des Programms "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.