Zeitschrift Gute Arbeit – Februar 2009: weitere Themen kurz a...
Gute Arbeit im Büro?


17 Millionen Menschen arbeiten hierzulande in Büros – rein zahlenmäßig die überwiegende Form der Erwerbsarbeit. Unter dem Druck der Ökonomie erlebt Büroarbeit tief greifende Veränderungen. Für viele Beschäftigte bringt das mehr Verantwortung, mehr Autonomie, aber auch mehr Druck mit sich. Prägend sind häufig offene Büroformen, die auf mehr Flexibilität, Kommunikation und Produktivität und zugleich mehr Kostensenkung angelegt sind. Es verstärken sich typische, vorwiegend psychische Belastungskonstellationen, vor allem bei Flächengestaltung und Raumakustik. Noch einmal besondere Probleme ergeben sich bei der Arbeit in Call Centern. Damit rücken Mindestanforderungen, schließlich auch Fragen der Gestaltung guter und fairer Arbeit im Büro stärker in den Mittelpunkt.
Lesen Sie mehr dazu im „Thema des Monats“ in der Februar-Ausgabe.

Bessere Chancen für Ältere?
Es bleiben mehr Ältere im Erwerbsleben als früher. 2008 hat Deutschland mit einer Erwerbsbeteiligung von 51,5 Prozent bei den über 55-Jährigen erstmals das EU-Ziel erreicht – allerdings mit starkem demografischem Rückenwind, weil nämlich die Erwerbesbevölkerung insgesamt älter geworden ist. Außerdem hat der Staat den früheren Rentenbeginn bewusst erschwert, und bei der Quote werden alle möglichen Erwerbsformen, auch prekäre Beschäftigungsverhältnisse, mitgezählt. Noch immer aber scheidet ein erheblicher Teil der Älteren wegen Entlassung oder Krankheit aus dem Erwerbsleben aus. Erwerbstätige Ältere über 60 sind weiterhin rar. Weitere Untersuchungen zeigen außerdem, dass Menschen über 50, die ihre Stelle verlieren, unverändert schlechte Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz haben.
Weitere Informationen dazu in mehreren Beiträgen in der Februar-Ausgabe.

Krankenstand 2008: Leichter Anstieg, aber keine Trendwende
Der Krankenstand in Deutschland lag 2008 bei knapp 3,4 Prozent und war damit leicht höher als im Tiefstands-Rekordjahr 2007 (3,22 Prozent) und in den Jahren davor. Angestiegen ist die Arbeitsunfähigkeit in nahezu allen Kassenarten. Ob dieser leichte Anstieg für 2008 Ausdruck eines verstärkten Krankheitsgeschehens ist oder in erster Linie Folge der zufälligen Zusammensetzung der Erhebungsstichtage, wird sich erst längerfristig erweisen. Für 2009 werden wegen Wirtschaftskrise und zunehmender Arbeitsplatzunsicherheit eher wieder fallende Krankenstände erwartet.
Im Februarheft 2008 analysieren wir die Krankenstandsentwicklung des Jahres 2008.

SGB IX: Hoher Anspruch, ernüchternde Realität
Schwere Zeiten für berufliche Teilhabe, der Arbeitsdruck steigt ebenso rasant wie die Angst vor Jobverlust. Gleichzeitig scheitern positive Ansätze in der Sozialpolitik, weil der Wohlfahrtsstaat sich in einen Wettbewerbsstaat verwandelt. Überall geht es um Kosten statt um optimale Versorgung, um junge Gesunde statt um „schlechte Risiken“. Fachleute sind sich deshalb einig: Starke Interessenvertretungen und neuer Reformschwung sind nötig, um den im SGB IX angelegten behindertenpolitischen Paradigmenwechsel zu verwirklichen – mehr Prävention, Teilhabe und Selbstbestimmung.

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