Warnstreiks: Textiler machen Druck bis zur nächsten Verhandlu...
Textiler protestieren gegen Arbeitgeberblockade

Rund 2200 Beschäftigte haben sich bis gestern Nachmittag an Aktionen und Warnstreiks in der Textil- und Bekleidungsbranche beteiligt. Um die Arbeitgeber in der dritten Runde am 12. November zu einem vernünftigen Angebot zu bewegen, werden die Textiler den Druck in den Betrieben und auf der ...

5. November 20145. 11. 2014


... Straße weiter steigern.

Den Start machte in der Nacht zum 1. November die Nachtschicht von IDEAL Automotive im rheinland-pfälzischen Otterberg: Punkt Null Uhr zogen nach Ablauf der Friedenspflicht etwa 30 Textiler mit Fackeln vor das Werkstor des Automobilzulieferer und ließen für etwa eine halbe Stunde ihre Arbeit ruhen. Dort forderte Manfred Menningen, der für die IG Metall die Tarifverhandlungen führt, von den Arbeitgebern, endlich ein ernstzunehmendes Angebot auf den Tisch zu legen.

Aktiver Wochenstart

Zum Wochenbeginn folgten dann weitere Warnstreikaktionen. Die Schwerpunkte waren in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen. Insgesamt beteiligten sich bis gestern Nachmittag bundesweit rund 2200 Textiler an Tarifaktionen. So waren bei den ersten Warnstreiks mit dabei die Beschäftigten der Firmen Grenzlandfärberei Geuting in Bocholt und Dimension Polyant in Kempen, die sich für etwa eine Stunde vor den Werkstoren versammelten.



Ab heute wird die IG Metall in NRW in dieser und nächsten Woche die Warnstreiks ausweiten. Geplant sind unter anderem Aktionen in Vreden, Düren, Espelkamp, Mönchengladbach, Wuppertal und Emsdetten. Die IG Metall erwartet allein an Rhein und Ruhr etwa 1000 Warnstreikende. Ab morgen sind Textiler in Rhede, Grefrath, Gescher, Rheine und in Wuppertal zu Warnstreiks aufgerufen.

IG Metall erwartet in der dritten Runde ein verhandelbares Angebot

Auch in Niedersachsen sind seit gestern Warnstreikende on Tour – mit dabei unter anderem bei HannoWerk, Bremskerl, Pikeuer, Vorwerk, Wilvorst, Wunderlich Coating und bei CoatsOpti.

Die IG Metall fordert für die 100 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie fünf Prozent mehr Geld, die Übernahme der Azubis sowie eine Altersteilzeit. Die Forderung sei nicht nur fair, sondern auch bezahlbar, sagt Verhandlungsführer Manfred Menningen. Denn: „Die konjunkturelle Lage in den Betrieben ist viel besser als die Stimmung in der Branche.“

Am 12. November verhandeln IG Metall und Textil-Arbeitgeber im nordrhein-westfälischen Münster in der dritten Runde weiter – flankiert mit Aktionen und einer Kundgebung. In Münster erwartet die IG Metall von den Arbeitgebern ein verhandelbares Angebot. Und damit das ihnen auch gelingt, werden die Textiler bis dahin mit dem nötigen Druck etwas nachhelfen.
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