Vom Ausbilder zum Coach

Digitalisierung und Industrie 4.0 wandeln die Arbeitswelt, in der Ausbildung kommen neue Lerninhalte dazu – das hat nicht nur Auswirkungen auf die Auszubildenden.



Auch das Rollenverständnis der Ausbilder ändert sich.  „Sie werden immer mehr zum Lernprozessbegleiter, zum Coach”, sagt Marc-Oliver Bach, selbst Ausbilder bei der AG der Dillinger Hüttenwerke im Saarland. Moderne Ausbilder ermöglichen und begleiten interdisziplinäres, projekt- und selbstverantwortliches Lernen. Sie gehen individuell auf die Auszubildenden ein, begeistern sie für ihren Beruf und vermitteln Lerninhalte, die Fachbereichsgrenzen überschreiten. „Die Zeiten, in denen im Betrieb alles nur vordiktiert wurde, sollten längst vorbei sein”, betont Ausbilder Marc-Oliver Bach. 


Weiterbildung für Ausbilder

Vielerorts können sich Beschäftigte Arbeitsanweisungen aus der Cloud ziehen, Werkzeuge, Maschinen und Produktionsanlagen mit Tablets steuern, das Schweißen und Lackieren, wie beim Autobauer Daimler, am Rechner trainieren. Die technischen und digitalen Anforderungen steigen und damit die Aufgaben der betrieblichen Ausbilder. Sie selbst sind Lernende und Lehrende zugleich. Damit die Ausbilder dem Wandel gerecht werden können, brauchen sie stetige Weiterbildung, vielfach bessere Arbeitsbedingungen und mehr Freiräume, um die neuen Lerninhalte aufbereiten und vermitteln zu können. Junge Menschen sind IT-affin, sie benutzen Tablets und Smartphones intuitiv. Dennoch müssen Ausbilder sie zum Beispiel im Umgang mit und bei der Anwendung der digitalen Technik schulen, ihnen Medienkompetenz vermitteln.

Digitale Lernmedien  Sie sollen auch dabei helfen, unterschiedliche Bildungsniveaus anzugleichen. Ausbilder haben mit vielen Lerngeschwindigkeiten und unterschiedlichem Lernverhalten zu tun. Da hilft digitale Technik. Der eine muss sich das Video zehnmal anschauen, der andere braucht das nur einmal, um zu verstehen, worum es geht.
 

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