Tarifvertrag
Gute Arbeit verdient guten Tarif

Der Rostocker Rohrhersteller ist dem Arbeitgeberverband Nordmetall beigetreten. Damit gelten künftig für die 270 EEW-Beschäftigten die Tarifverträge der norddeutschen Metall- und Elektrobranche.

24. August 201124. 8. 2011


„EEW ist eines der ersten Unternehmen, das sich nach Unterzeichnung der Erklärung zur Stärkung der Tarifpartnerschaft für einen Beitritt in den Arbeitgeberverband und damit für die Tarifbindung entschlossen hat“, begrüßte Meinhard Geiken gestern auf einer Betriebsversammlung den Verbandsbeitritt des Rohrherstellers. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste forderte weitere Firmen auf, diesem Beispiel zu folgen. Denn die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern machten gute Arbeit und haben einen guten Tarif verdient. Auf der Betriebsversammlung dabei waren auch der Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU).

 

 

Mehr Sicherheit für die Beschäftigten

Das Unternehmen EEW SPC GmbH in Rostock produziert seit 2008 große und schwere Rohre und Rohrkomponenten unter anderem für die Offshore-Industrie. Laut der Geschäftsführung von EEW hat der Rohrhersteller von Beginn an die Arbeitnehmer für ihre hohen Leistungen auf Grundlage der tariflichen Abkommen in der Metallindustrie entlohnt. Der Beitritt zum Arbeitgeberverband Nordmetall und die damit zusammenhängende Tarifbindung sei daher folgerichtig, erklärten EEW-Geschäftsführer Heiko Mützelburg und Gesellschafter Karl Klös-Hein.

Der Betriebsratsvorsitzende Frank Sass stellte dazu ergänzend fest: „Die Tarifbindung bedeutet für uns Beschäftigte mehr Sicherheit. Durch den künftigen Anspruch auf Tarif werden die Mitarbeiter auch am Erfolg und Wachstum beteiligt.“

Auch der Arbeitgeberverband Nordmetall freute sich über den Verbandsbeitritt von EEW. Hauptgeschäftsführer Thomas Klischan: „Die Entscheidung des Unternehmens zeigt, dass der Flächentarifvertrag auch für stark im Wettbewerb stehende Unternehmen eine Option ist. Er garantiert Betriebsfrieden, Planungssicherheit und bietet mittlerweile viele betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten.“

 

 

Pakt für Tarifbindung

In einem gesonderten Tarifvertrag ist die Überführung in den Flächentarifvertrag geregelt. Danach wird beispielsweise die Leistungszulage von insgesamt sechs Prozent nach und nach eingeführt. Solange wird in der Produktion ein Teil der Pausen bezahlt.

Im Mai dieses Jahres hatten Landesregierung, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften in Mecklenburg-Vorpommern aus Sorge um den Fachkräftenachwuchs einen Pakt unterzeichnet. Darin erklärten sie, gemeinsam die Tarifpartnerschaft zu stärken und dafür einzutreten. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) galten in Mecklenburg-Vorpommern 2010 in 21 Prozent der Betriebe Tarifverträge. Diese erfassten 46 Prozent der Beschäftigten.

 

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