Stahl und Nichtmetalleisenindustrie: Aktionstag am 22. April ...
Lage der Hochöfen und Hütten ist instabil

Die europäische Stahlindustrie ist nicht nur von der Wirtschaftskrise betroffen, sondern leidet auch unter strukturellen Problemen. Mit einem Aktionstag am 22. April in Brüssel wird der Europäische Metallgewerkschaftsbund darauf aufmerksam und seine Forderungen öffentlich machen. Nur dann sind ...

8. April 20108. 4. 2010


... die rund 580 000 Arbeitsplätze in Europa weiterhin sicher.

Bis zum Jahr 2008 verzeichnete die Eisen- und Stahlindustrie zum Teil zweistellige Wachstumsraten. Im Krisenjahr 2009 hat sich dieses Bild komplett gewandelt. Gerade die Branchen, die in der Vergangenheit die Wirtschaftsleistung in Deutschland vorangetrieben haben, sind nun von der Krise am stärksten betroffen. So ging der Umsatz in der Eisen- und Stahlindustrie um über 40 Prozent zurück.



Hohe Strompreise gefährden Industrie
Die europäische Stahl- und Nichteisenmetallindustrie stehen in scharfem internationalen Wettbewerb. Die Kapazitäten sind derzeit keinesfalls ausgelastet. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen ist dadurch sehr fragil. Und durch die im weltweiten Vergleich exorbitanten Stromkosten und die angekündigten Preiserhöhungen für Erze und Kohle, ist auch der leichte Aufschwung der letzten Monate gefährdet. Das betrifft vor allem Hochöfen und Hütten. Gleichzeititig werden dann aber auch weniger Investitionen in Verarbeitungsanlagen sowie Forschung und Entwicklung getätigt. Das beeinträchtigt wiederum die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und stellt eine Bedrohung für die breitere Belegschaft dar. Die Preise für Strom, Erz und metallurgische Kohle müssen daher bezahlbar bleiben, damit diese Unternehmen weiterhin bestehen können.

Aktionstag am 22. April 2010 in Brüssel
Damit die rund 580 000 Arbeitsplätze gesichert werden können, ruft der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) und die Europäische Föderation der Bergbau-, Chemie- und Energiegewerkschaften (EMCEF) am 22. April 2010 zu einem Aktionstag in Brüssel auf. Dort wird der EMB auch seine Forderungen an die EU-Kommission nochmals betonen:

  • Der Einsatz der EU für eine verbindliche, ambitionierte und umfassende internationale Vereinbarung zur Reduzierung der CO2-Emissionen, die gleiche Wettbewerbsbedingungen und einen gerechten Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft garantiert und auch Beiträge der Schwellenländer umfasst.
  • Die EU-Kommission soll die nationalen Strompreissubventionierungen bereits jetzt zulassen- nicht erst ab 2013. Um negative Überschüsse zu vermeiden wird hier eine europäischer Koordinierung benötigt.
  • Die kostenfreie Zuteilung von CO2-Rechten an integrierte Hüttenwerke der Stahlindustrie die bei der Stahlerzeugung mit entstehenden Kuppelgase („waste gases“) vollumfänglich einschließt, dies gilt auch für die Anteile der Kuppelgase, die in Kraftwerken zur Verstromung eingesetzt werden.
  • Ein entschiedenes europäisches Gegensteuern gegen eine weitere Konzentration auf den internationalen Rohstoffmärkten.
  • Den Einsatz für faire Preiskonditionen und den Erhalt von Langzeitverträgen mit den Rohstoffkonzernen sowie die Entwicklung von EU-Instrumenten, die die Versorgung unserer europäischen Industrie mit Rohstoffen zu auskömmlichen Preisen in der Zukunft sicherstellt.

Die Demonstration startet am 22. April 2010 um 11 Uhr an der Kreuzung Boulevard du Roi Albert II/Boulevard Simon Bolivar in Brüssel. Ab 12.30 Uhr werden Eddy Stam und Peter Scherrer vom EMB sprechen sowie Reinhard Reibsch vom EMCF.

Wer teilnehmen möchte wendet sich einfach an seine IG Metall vor Ort.

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