Solibro in Bitterfeld-Thalheim: noch immer ohne Tarifvertrag
Etappensieg für die Beschäftigten

Der Warnstreik im November 2010 zeigte Wirkung: Ein neues Gehaltssystem seit 1. April 2011 bringt den Beschäftgiten deutlich mehr Einkommen. Doch nach wie vor weigert sich Solibro, einen Tarifvertrag mit der IG Metall abzuschließen. Die drei Thüringer Solar-Standorte von Bosch sind bereits ...

25. Mai 201125. 5. 2011


... einen Schritt weiter: Dort hat die IG Metall die Tarifbindung erreicht.

Rund 200 der gut 450 Solibro-Beschäftigten hatten sich Ende letzten Jahres am Warnstreik beteiligt. Da bei Solibro im 4-Schicht-System rund um die Uhr gearbeitet wird und so immer nur ein Teil der Belegschaft im Werk ist, war das für die IG Metall ein großer Erfolg.

20 Prozent mehr Geld durch neues Gehaltssystem
Der Warnstreik hat die Geschäftsleitung des Solarherstellers in Bitterfeld-Wolfen beeindruckt. Mittlerweile hat sie ein neues Gehaltssystem entwickelt, das für die meisten Beschäftigten 20 Prozent mehr Einkommen bringt. Damit hat die Geschäftsleitung einen Teil der IG Metall-Forderungen erfüllt. Die schlechtere Bezahlung der Solibro-Beschäftigten gegenüber der Muttergesellschaft Q-Cells ist Vergangenheit.

Das Hauptziel bleibt aber immer noch ein Tarifvertrag, der aus einem einseitigen Zugeständnis des Unternehmens eine Rechtssicherheit für die Beschäftigten bringen würde. „Das ist nur aufgeschoben, nicht aber aufgehoben“, sagt dazu Manfred Pettche, Erster Bevollmächtiger der IG Metall in Dessau.

Bosch-Solar macht es vor
Die drei Betriebe Bosch Solar Energy AG, Bosch SolarWafers GmbH und die Bosch Solar Thin Film GmbH im thüringschen Erfurt und Arnstadt sind bereits einen Schritt weiter: Die rund 2000 Beschäftigten haben seit Ende April 2011 einen Tarifvertrag zu Entgelt, Arbeitszeit, Urlaub und weiteren Ansprüchen. Was bei Bosch geht, muss doch bei Solibro ebenfalls möglich sein.

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