Gute Arbeit sichert Beschäftigung

Bericht aus Geschäftsstelle LudwigsfeldeBeim Branchendialog Holz forderten Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen Tarifbindung auch im Holzcluster Baruth.

1. September 20191. 9. 2019


Beim Branchendialog Holz forderten Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen Tarifbindung auch im Holzcluster Baruth.

Wie können Fachkräfte gehalten und gewonnen werden? Wie sollten Arbeitsbedingungen und -zeiten gestaltet werden, damit Beschäftigte eine gute Arbeit haben? Darüber diskutierten Unternehmer, Gewerkschafter, Wissenschaftler, Betriebsräte und Politiker beim „Branchendialog Holz“ am 16. August in Baruth.

Brandenburg ist ein industrielles Zentrum der holzverarbeitenden Industrie in Ostdeutschland. Die Branche trägt insgesamt mit mehr als 4200 Beschäftigten erheblich zur Beschäftigungssicherung im Land bei. Mit dem Holzkompetenzzentrum Baruth wurde seit 1993 ein industrieller Kern mit einer nahezu vollständigen Wertschöpfungskette entwickelt. Zunehmende Digitalisierung und Automatisierung stellen Unternehmen und Beschäftigte in der Holzbranche vor große Herausforderungen.

Rund 35 Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die mehr als 2200 Kolleginnen und Kollegen der Holzbranche in Brandenburg vertreten, waren unter den 70 Teilnehmenden der Konferenz.

Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde, betonte, es sei unabdingbar, in einen intensiven Austausch zu kommen, um gemeinsam die aktuellen Probleme zu lösen. „Demographischer Wandel und Fachkräftemangel machen auch vor der Holzindustrie nicht halt. Zentrale Bausteine, um die vorhandenen Berufe attraktiver zu machen, sind dabei eine gute Vergütung, bessere Arbeitsbedingungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das ist nur mit einer Tarifbindung erreichbar“, so Kunzmann.

„Gute Arbeit ist ein Muss auch in der Holzindustrie“, sagte Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Die Frage der Tarifbindung ist für die IG Metall die zentrale Gerechtigkeitsfrage unserer Zeit. Die IG Metall hat deshalb konkrete Forderungen an die Politik zur Unterstützung für mehr Tarifbindung: Arbeitgeber müssen offenlegen, ob und in welchem Arbeitgeberverband sie Mitglied sind. Die Verbindlichkeit von Tarifverträgen soll erhöht werden. Treten Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband aus, sollten Tarifverträge kollektiv nachwirken, bis ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen wird.

Die Vergabe von Fördermitteln muss an Tarifbindung gekoppelt sein. Das ist eine wichtige Stellschraube zur Schaffung von guter Arbeit, gerade in Ostdeutschland.“ Kutzner betonte auch: „Gute Tarifverträge in der Holzindustrie gibt es nur mit aktiven Beschäftigten!“

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Foto: Volker Wartmann
An der Veranstaltung im alten Schloss in Baruth nahmen rund 70 Personen teil.
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