Fit für die Ausbildung

Bericht aus Bezirk KüsteBeim Automobilzulieferer GKN Driveline in Kiel erhalten benachteiligte Jugendliche eine Berufsperspektive. Ein Fonds von der IG Metall Küste und dem Arbeitgeberverband Nordmetall hilft dabei.

1. September 20181. 9. 2018


Einmal pro Woche erfolgt der große Praxiseinsatz. In Begleitung des Klassenlehrers arbeiten die Förderschüler und -schülerinnen der Ellerbeker Schule und Lilli-Nielsen-Schule bei GKN Driveline in Kiel an Projekten wie einem überarbeiteten Werkzeugwagen oder modernen Tischuhren aus Metall. Sie lernen den Umgang mit Werkzeugen oder erfahren wesentliche Grundbegriffe der Metallverarbeitung. Die Auszubildenden des Automobilzulieferers helfen dabei. Achmet Can war begeistert: „Mir hat es gut gefallen, ich habe viel gelernt, zum Beispiel auch, dass man sich bei diesen Arbeiten sehr konzentrieren muss.“


Soziales Engagement

Bei GKN Driveline gehört die Unterstützung von Förderschülern zum Arbeitsalltag. „Wir arbeiten gerne mit jungen Menschen zusammen, die keinen Job haben oder lernschwach sind“, sagt Heiko Thevs, Betriebsratsvorsitzender beim Automobilzulieferer. Andrea Fischer, ehemalige Personalleiterin und jetzige Werkleiterin des Unternehmens, ergänzt: „Es ist uns wichtig, jungen Menschen wie Achmet eine Berufsperspektive zu bieten.“ Das gute Miteinander zwischen Betriebsrat und Unternehmen bei der Arbeit mit Förderschülern gründet sich auf eine rund zehnjährige Zusammenarbeit mit der Ellerbeker Schule. „Das Engagement der Firma GKN für Schüler mit Behinderung ist beispielhaft und für alle Beteiligten gewinnbringend. Jugendliche mit und ohne Behinderung begegnen einander, um eine gemeinsame Projektaufgabe zu lösen“, sagt Carola El Haddad, Schulleiterin der Ellerbeker Schule.


Finanzielle Unterstützung

Benachteiligten zu helfen und ihre Teilhabe am Arbeitsleben zu fördern, ist auch für die IG Metall eine wichtige Aufgabe. Zusammen mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall hat die Gewerkschaft den Fonds „Perspektive Berufsausbildung“ aufgelegt. „Mit diesem Geld unterstützen wir als Sozialpartner Unternehmen und Schulen, die benachteiligten Jugendlichen durch Berufsorientierungsprojekte helfen“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Die Jugendlichen könnten damit die Industrie und ihre Berufe kennenlernen und sich Aussicht auf eine Ausbildung verschaffen, so Geiken.

Bei GKN Driveline planen Betriebsrat und Unternehmen bereits den nächsten Schritt. „Wir wollen lernschwachen Schülern die Möglichkeit geben, sich noch weiter zu qualifizieren“, sagt Heiko Thevs. Angedacht ist ein Angebot eines längeren und tiefergehenden Praktikums mit angepassten Rahmenbedingungen. „Die Idee ist ausgerufen, jetzt geht es an die Umsetzung.“


Der Fonds

Die Initiative „PeB ― Perspektive Berufsausbildung“ von der IG Metall Küste und Nordmetall startete Ende 2017 und will benachteiligte Jugendliche auf eine Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie vorbereiten. Für die Förderung stellen die Sozialpartner insgesamt 200 000 Euro für Projekte von Unternehmen und Schulen zur Verfügung.

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