Solidarität gewinnt bei J.G. Weisser

Bericht aus Geschäftsstelle Villingen-Schwenningen Die Arbeitsplätze sind bis Ende 2020 erst einmal gesichert. Die fast 500 Beschäftigten der Werkzeugmaschinenfabrik tragen ihren Teil dazu bei.

1. Oktober 20201. 10. 2020


Im Frühsommer spitzte sich die Lage bei J.G. Weisser immer mehr zu. Die Werkzeugmaschinenfabrik geriet durch den Corona-Lockdown in ernsthafte finanzielle Probleme. Bereits ausgelieferte Maschinen konnten nicht in Betrieb genommen, fertige nicht versandt werden. Die Aufträge wurden noch nicht bezahlt, neue mussten vorfinanziert werden.

Die Geschäftsleitung kam mit Forderungen auf den Betriebsrat und die IG Metall zu: 130 Arbeitsplätze sollten gestrichen werden. Außerdem stand das Urlaubsgeld zur Disposition. In vielen Verhandlungen wurde nach Lösungen für die schwierige Situation gesucht, berichtet Thomas Bleile, Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen. Interessenausgleich, Sozialplan und Möglichkeiten für Altersübergänge reichten noch nicht ganz aus, so Bleile: „Es musste eine große Lösung her.“

Die besteht jetzt darin, dass die Belegschaft ihr Urlaubsgeld, das halbe Weihnachtsgeld sowie den tariflichen Zusatzbeitrag einbringt. Auf freiwilliger Basis wurde bereits der T-Zug (tarifliches Zusatzgeld) in freie Tage umgewandelt. Im Gegenzug gibt es bis Ende 2020 nun keine Kündigungen.

Die Belegschaft bleibt weiterhin in Kurzarbeit. „Bis Ende 2020 schauen wir gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft des Betriebs“, so Bleile. Dafür wird auch das IG Metall-Transformationsteam eingesetzt.

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