„Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt ist nicht denkbar!“

In der Delegiertenversammlung im Juni wurde Alexander Plaz als Zweiter Bevollmächtigter ehrenamtlich gewählt. Er folgt damit auf Horst Kaluza, der dieses Amt aus Altersgründen aufgegeben hat. Dorothee Diehm, Erste Bevollmächtigte, dankte Horst für sein jahrzehntelanges Engagement. Ebenso wünschte sie Alexander Plaz viel Erfolg und alles Gute in seinem neuen Amt und brachte zum Ausdruck, dass sie sich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit freut. Alexander Plaz ist freigestellter Betriebsratsvorsitzender bei Bosch Rexroth in Horb. Wir haben ihm einige Fragen gestellt.

Hallo Alex, als erstes hätten wir gerne eine kurze Beschreibung von Dir.
Alexander: Ich bin 48 Jahre alt, verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn, bin gelernter Maschinenbaumechaniker. Lebe in der Toskana des Landkreises Tübingen und bin bekennender Schwabe, vom VfB über Daimler bis zum Äffle & Pferdle ist für mich als gebürtiger Stuttgarter das Ländle der Nabel der Welt.

Alex, Du bist vor über 30 Jahren in die Gewerkschaft eingetreten. Was hat Dich dazu bewogen? Wie war das damals?
1985 war es für uns alle keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit in die IG Metall einzutreten. Erst in meiner späteren Funktion als Jugendvertreter erfuhr ich, dass es auch sogenannte Nichtmitglieder gibt.

Seit Jahren bist Du inner- und außerhalb des Betriebs für Deine Kolleginnen und Kollegen aktiv ― zum Beispiel als IG Metall-Ortsvorstandsmitglied und als Mitglied der Großen Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie sowie als Betriebsratsvorsitzender. Welche Funktion liegt Dir besonders am Herzen und warum?
Betriebsrat und Vertrauensmann im Betrieb! Prinzipiell sind für mich und die Gesellschaft, in der ich lebe, diese Ehrenämter nicht wegzudenken und haben alle zu ihrer Zeit die notwendige Priorität.

Was war denn bisher Dein persönliches gewerkschaftliches Highlight?
Die Durchsetzung des Tarifvertrags T-Zug ist für mich seit Einführung der 35-Stundenwoche die größte Errungenschaft. Die letzte Tarifrunde war trotz der kalten Jahreszeit eine der besten.

Welche Themen sollte die IG Metall Freudenstadt Deiner Meinung nach künftig angehen?
Neben den Themen, die der Stärkung der Arbeitnehmerrechte dienen, haben wir eine gesellschaftliche Verpflichtung, die soziale Gerechtigkeit sowie die Kompetenzen und Durchsetzungskraft in und außerhalb der Betriebe zu fördern.

Welches Buch hast Du als letztes gelesen?
Da ich keine Leseratte bin, bevorzuge ich Hörbücher und höre am liebsten leichte Kost wie Hummeldumm von Tommy Jaud oder die Känguru Chroniken von Marc-Uwe Kling.

Welcher Film hat Dich in letzter Zeit beeindruckt und warum?
S’Lebn is a Freid! Die Mutter aller Imagefilme. Weil in diesem kurzen Stück unserer Gesellschaft gezeigt wird, wie bescheuert Imagefilme eigentlich sind.

Am liebsten hörst Du?
Rock.

Was ist für Dich die größte Versuchung?
Spaghetti-Eis!

Was ist für Dich die optimale Entspannung?
Das wichtigste Element ist die Zeit. Als Ort eignet sich fast jede Liegefläche.

Hast Du ein Lebensmotto?
Die Zukunft hängt von dem ab, was Du heute tust ― Mahatma Gandhi.

Gibt es etwas, was Du schon immer mal sagen wolltest?
Zusammen ist alles im Leben einfacher, schöner, erfolgreicher… Wir müssen uns nur jeden Tag daran erinnern.

Wenn Du im Lotto gewinnen würdest, was würdest Du tun?
Schwabe bleiben.

Und als letztes: Zwei Dinge, die wir noch nicht über Dich wissen …
Ich lebe auf großem Fuß ― Schuhgröße 46,5.