Die Bewältigung der Corona-Pandemie und deren Folgen bewegen uns alle

Bericht aus Bezirk Mittebefindet sich in einem bis dato unbekannten Ruhezustand. Es gelten Kontaktsperren, die Industrieproduktion ist an vielen Stellen zum Erliegen gekommen. Corona hält uns alle in Atem.

1. Mai 20201. 5. 2020


Die Einhegung des Virus erfordert die Solidarität und das Mitgefühl aller – und verlangt uns einiges ab. Bisher ist die übergroße Mehrheit zu dieser Solidarität bereit. Für uns ist klar: Die gegenwärtige Schrumpfung der Wirtschaftsleistung ist angesichts der konkreten Bedrohung für Menschenleben zweitrangig.

Angesichts gigantischer Produktionsausfälle und Kurzarbeit in einem bisher unbekannten Ausmaß treibt Millionen Beschäftigte die Frage um, wie die Zukunft nach Corona aussehen wird, wie sicher der eigene Arbeitsplatz ist. Doch die Lage ist verfahren: Je länger sich der „Shut-Down“ hinzieht, desto größer sind die wirtschaftlichen Schäden. Ein zu schnelles Aufheben der Kontaktsperren würde uns jedoch sehr schnell wieder da enden lassen, wo wir vor der Einschränkung des öffentlichen Lebens bereits waren. Ziel muss es daher sein, die Verbreitung der Infektion dauerhaft, aber ohne einen totalen „Shut-Down“ zu senken.

Der jüngst erzielte Tarifabschluss für die rund 420 000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen trägt dazu bei, dass Beschäftigte für die Dauer der Pandemie abgesichert sind. Den Verlust von Arbeitsplätzen und Fachkräften wollen wir insbesondere durch das Instrument der Kurzarbeit verhindern. Beschäftigte in Kurzarbeit müssen bei gleichbleibenden Kosten allerdings zum Teil in erheblichem Umfang auf Geld verzichten. Insbesondere für Niedrigverdiener sind die Einkommensverluste enorm. Wir setzen uns daher für eine Mindestsicherung von mindestens 80 Prozent ein und erwarten, dass sich Politik und Arbeitgeber an dieser Stelle bewegen.

Die im Vorfeld der Tarifbewegung in den regionalen Tarifkommissionen diskutierten Forderungen zur Bewältigung der Transformation haben durch Corona nicht an Bedeutung verloren – im Gegenteil. Nach dem Ende der Pandemie wird es darum gehen, die Sicherung der Arbeitsplätze durch Zukunftskonzepte, Investitionen sowie Qualifizierungsmaßnahmen tarifvertraglich festzuschreiben. Dabei wird der zentrale Handlungsort Betrieb weiter an Bedeutung gewinnen. Wir wollen in möglichst vielen betrieblichen Zukunftstarifverträgen konkrete Perspektiven für Standorte und Beschäftigte festlegen.

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Foto: Frank Rumpenhorst
Jörg Köhlinger, Bezirksleiter: Nach dem Ende der Pandemie wird es darum gehen, die Sicherung der Arbeitsplätze durch Zukunftskonzepte, Investitionen sowie Qualifizierungsmaßnahmen tarifvertraglich festzuschreiben.
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