Alba – in Kurzarbeit: nichts aufzahlen, nichts garantieren

Bericht aus GeschäftsstellenDer Chef der Alba-Group, Eric Schweitzer, der zugleich Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags ist, fordert Hilfen von der Politik und ruft zu Solidarität auf.


Der Chef der Alba-Group, Eric Schweitzer, der zugleich Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags ist, fordert Hilfen von der Politik und ruft zu Solidarität auf: „Wir sind eine Organisation von Unternehmerinnen und Unternehmern, die das jetzt gemeinsam durchstehen und danach bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen gemeinsam mit Politik und ihren Belegschaften anpacken wollen.“

Zudem betont Schweitzer in der Öffentlichkeit stets, der Alba-Konzern sei ein „Familienunternehmen“, das alles für Familien tue. Die Unternehmensleitung fordert Solidarität in dieser schweren Zeit – und legt Betriebsräten zugleich Daumenschrauben an. Sie sollen auf Aufzahlungen und sichere Arbeitsplätze in der Kurzarbeit verzichten – und unterschreiben. Sonst könnte nicht ausgeschlossen sein, dass befristete Verträge nicht verlängert, Beschäftigte entlassen oder Standorte geschlossen würden.

„Wenn jemand derart darauf besteht, die Sicherung der Arbeitsplätze aus der Vereinbarung zur Kurzarbeit herauszunehmen, liegt die Vermutung nahe, dass ohnehin Entlassungen geplant sind – und Alba dafür nun noch die Hilfen vom Staat bei der Kurzarbeit mitnimmt“, meint der Betriebsrat. Alba Metall will den Beschäftigten nichts von den Staatshilfen abgeben. Viele im Schrott-Recycling Beschäftigte werden ohnehin schon deutlich unter Tarif bezahlt. Ein Verlust von 40 Prozent ihres Einkommens in Kurzarbeit ohne Aufzahlung bedeutet, dass sie unter 1000 Euro netto rutschen. Nicht einmal sichere Arbeitsplätze in der Kurzarbeit will Alba garantieren. Doch genau dazu ist Kurzarbeit da. Die Weisung kommt offenbar von ganz oben.

Wegen der Corona-Krise schenkt der Staat Arbeitgebern zur Erleichterung von Kurzarbeit die Sozialversicherungsbeiträge.

„Der Arbeitgeber bekommt die Sozialversicherungsbeiträge vom Staat zurück – und deshalb wollen wir auch den Zuschuss zum Kurzarbeitergeld und keine betriebsbedingten Kündigungen für die Beschäftigten“, erklärt Armin Zander von der IG Metall Rostock.

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