Radikaler Wandel braucht radikale Ideen

Bericht aus Bezirk MitteTransformationskonferenz im IG Metall Bezirk Mitte. Erste Konferenz aller Ziel- und Personengruppen im Bezirk Mitte gestaltet Zukunft.

1. März 20191. 3. 2019


Gemeinsam die Zukunft gestalten heißt: die Herausforderungen der Transformationsprozesse in Betrieben und in der Gesellschaft erfassen, sortieren und unsere eigenen Vorstellungen und Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Diese Aufgabe wird uns nur gelingen, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Auf den Weg gemacht haben sich die Aktiven aus allen bezirklichen Ausschüssen: Junge und Alte, Vertrauensleute und Arbeitsschützerinnen, Migrantinnen, Studierende und Frauen. Sie kamen im Januar zur ersten gemeinsamen Konferenz aller Personengruppen im Bezirk Mitte zusammen. Aber es ist keine leichte Aufgabe, sich den Themen der Transformation, also dem vielfältigen Wandel in unserer Arbeitswelt und in der Gesellschaft zu stellen. Wir stehen vor der Herausforderung des Klimawandels, der Auswirkungen auf unsere künftige Mobilität und auf die Produktion der Antriebstechniken in der Automobil- und Zuliefererindustrie haben wird. Die Digitalisierung der Produktion ― fortscheitender Einsatz von Robotik, künstlicher Intelligenz und vernetzten Produktionssystemen ― wird die Arbeit radikal verändern und zu Rationalisierung führen.

 

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(Foto: IG Metall)


Und nicht zuletzt: Ist unsere Gesellschaft, unser Sozialstaat auf den zu erwartenden Wandel ausreichend vorbereitet? Gelingt es, die Rationalisierungsgewinne in gute Arbeit für alle zu investieren? Gelingt es, die Möglichkeiten und Voraussetzungen für tatsächlich lebensbegleitendes Lernen zu schaffen, dies als Chance und nicht als Bedrohung zu begreifen? Gelingt es für diejenigen, deren Arbeitsplätze wegfallen, eine soziale Absicherung zu schaffen, die keinen Abstieg bedeutet, und eine Anschlussperspektive zu ermöglichen? Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz in unterschiedlichen Foren und immer wieder gemeinsam. Heribert Prantl, Autor und Publizist der Süddeutschen Zeitung, ermutigte die Debatte: „Radikaler Wandel braucht radikale Ideen. Es gibt keine Zukunft, die einfach so auf uns zukommt. Wir sind in jedem Moment beteiligt. Wir brauchen eine neue Utopie, eine neue Konzeption der Solidarität, eine neue Humanisierung der Arbeit.“ Die Grundlage dafür haben wir mit unserer Konferenz gelegt. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Diskussion bundesweit in vielen Betrieben vertieft.

Betriebsräte und Beschäftigte verschaffen sich einen Überblick über den Stand des Wandels in ihrem konkreten Bereich. Am Ende dieses Prozesses steht ein „Transformationsatlas“, der für alle beteiligten Betriebe beschreibt, wo Veränderungen zu erwarten sind, in welchen Bereichen dies Auswirkungen auf Beschäftigung haben wird. Dies schafft die Grundlage für die betrieblichen Interessensvertretungen, die Prozesse mitzugestalten. Die Diskussion über die Zukunft unserer Arbeits-/Gesellschaft ist eröffnet. Wir werden sie nach unseren Vorstellungen gestalten.

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