Internationaler Frauentag am 8. März

Liebe Kolleginnen,

eine neue Zeitrechnung für Arbeitsbedingungen heißt in erster Linie mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten für Beschäftigte. Wer mehr selbst mitbestimmen kann, ist zufriedener mit der Arbeit und kann Erwerbstätigkeit und Privates besser unter einen Hut bringen.

Nicht ohne Grund setzt sich die IG Metall schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich für mehr Zeitsouveränität ein. Dies ist gerade für Frauen wichtig. Sie profitieren von Arbeitszeiten, die zum Leben passen und vom Anrecht auf mobiles Arbeiten. Auch beim Entgelt sind neue Zeiten angebrochen. Seit dem 1. Januar 2017 haben Beschäftigte unter bestimmten Bedingungen einen individuellen Auskunftsanspruch, was Entgeltgerechtigkeit angeht. Das ist ein wichtiger Meilenstein hin zu mehr Entgeltgerechtigkeit. Arbeitsplätze werden sich durch die Digitalisierung verändern. Diese Veränderung wollen wir gestalten, denn ihre Auswirkungen sind schon heute spürbar.

Neue Brücken aus der Teilzeit

Seit dem 1. Januar 2019 haben Beschäftigte endlich den gesetzlichen Anspruch, für eine bestimmte Zeit (mindestens ein, maximal fünf Jahre) in Teilzeit zu arbeiten und anschließend zur vorherigen Arbeitszeit zurückzukehren. Das ist ein großer Erfolg, für den die IG Metall sich schon lange stark gemacht hat. Anspruch auf die sogenannte Brückenteilzeit haben Beschäftigte, in Unternehmen mit mehr als 45 Beschäftigten und die mindestens sechs Monate im Unternehmen arbeiten. Auch in der Metall- und Elektroindustrie konnte die IG Metall einen Tarifvertrag durchsetzen, der ein Rückkehrrecht in normale Vollzeit ermöglicht. Für die Beschäftigten gibt es nun das Recht, die Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf 28 Stunden pro Woche zu reduzieren. Eltern und Beschäftigte, die Angehörige pflegen, sowie Schichtbeschäftigte haben außerdem die Wahloption, zusätzliche freie Tage zu bekommen.

Nevin Akar Gewerkschaftssekretärin