„Der Kampf hat sich gelohnt!“

Vor allem Schichtarbeiter wählen Freizeit statt Geld. Betriebe genehmigen 2747 Anträge.

1. März 20191. 3. 2019


Die mit massiven Warnstreiks erkämpfte tarifliche Freistellungszeit erweist sich als Erfolgsmodell: Vor allem Schichtarbeiter haben sich für mehr freie Tage in diesem Jahr entschieden und dafür auf ein tarifliches Zusatzgeld verzichtet, das sie im Sommer erhalten hätten.

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Entlastung für Familien

Die neuen Regelungen gelten für Beschäftigte mit Kindern unter acht Jahren, für Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen und – wegen der großen Belastung – für Beschäftigte in Schichtarbeit. Die Anträge für 2019 mussten bis Oktober 2018 gestellt werden.

Gute Zusammenarbeit

Dabei zeigte sich, dass mit nur zwei Ausnahmen in allen oberbergischen Metall- und Elektrobetrieben vorausschauende Personalpolitik selbstverständlich ist und die Zusammenarbeit zwischen Personalabteilungen und Betriebsräten gut funktioniert. So wurden insgesamt 2747 Anträge auf zusätzliche freie Tage genehmigt.

Zunehmende Belastung

„Dass gerade Schichtarbeiter in großer Zahl von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen, überrascht uns nicht“, erklärte der Erste Bevollmächtigte Werner Kusel. „Wir stellen schon seit Jahren fest, dass sich viele Beschäftigte in Schichtarbeit zunehmend belastet fühlen.“ Die neuen Regelungen waren im Frühjahr 2018 durch eindrucksvolle Warnstreiks mit über 3000 Beschäftigten erkämpft worden, die dabei erstmals auch ganztägig die Arbeit niederlegten. „Wie wir jetzt sehen, hat sich der Kampf gelohnt“, stellte Kusel zufrieden fest. „Mit diesem Tarifabschluss ist uns der Einstieg in eine neue, familienfreundliche Arbeitszeit gelungen. Die Freistellungszeit trifft den Nerv unserer Zeit.“  

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