Klotzen, nicht kleckern!

Die deutsche Industrie steckt in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit. Damit die Wirtschaft und mit ihr all die Beschäftigten, die in Kurzarbeit sind, wieder auf die Beine kommen, brauchen wir ein Konjunkturpaket.


Die deutsche Industrie steckt in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit. Damit die Wirtschaft und mit ihr all die Beschäftigten, die in Kurzarbeit sind, wieder auf die Beine kommen, brauchen wir ein Konjunkturpaket. Wir brauchen es jetzt und dabei gilt: Nicht kleckern, sondern klotzen. Es muss der Breite der Wirtschaft Schwung verschaffen. Das rät nicht nur die Mehrzahl von Ökonomen, sondern auch unser gesunder Menschenverstand. Das richtige Konjunkturpaket kann auch dazu beitragen, die soziale, ökologische und digitale Transformation in Deutschland voranzutreiben. Wenn Technologien gefördert werden, die die Energieeffizienz etwa im Maschinenbau steigern oder die Energie- und Verkehrswende ermöglichen.

Auch eine Umweltprämie für Autos gehört in dieses Konjunkturpaket. Warum? Weil der Fahrzeugbau der Schlüssel zum Anlassen des Konjunkturmotors ist. Und weil dort 90 Prozent der Beschäftigten an Fahrzeugen mit moderner Verbrennertechnik arbeiten, brauchen wir eine technologieoffene und klimawirksame Prämie. Kommt diese Leitindustrie nicht aus der Rezession, wird dies auch nicht dem Maschinenbau, dem Stahl und Teilen der Chemie gelingen.

An einer Umweltprämie für Autos müssen sich die Hersteller erkennbar beteiligen. Denn wer Dividenden zahlt, kann auch seinen Beitrag zur Ankurbelung der Konjunktur leisten.

Für die Unternehmen gab es massive staatliche Hilfen zur Stabilisierung, auch durch die vielen Opfer, die die Beschäftigten gebracht haben: durch Einbringung von Arbeitszeitguthaben, freien Tagen und Kurzarbeit. Wenn die Arbeitgeber jetzt mit Kostensenkungsorgien und Personalabbau drohen, werden sie den Widerstand der IG Metall erleben!


Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall

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