Widerstand gegen geplante Betriebsschließungen

„Das werden wir so nicht akzeptieren,“ stellt Helge Harder, Betriebsratsvorsitzender bei Flowserve Sihi Germany in Tönning, klar. „Die Geschäftsführung ist dazu da, den Betrieb durch die Krise zu führen, nicht, diesen zu schließen.“

Der Kampf beginnt

Helge Harder ist sauer. Gerade hat er mit seinen 45 Kolleginnen und Kollegen durch die Geschäftsführung erfahren müssen, dass diese den Plan verfolgt, den Standort Tönning im vierten Quartal zu schließen. Als Gründe werden der niedrige Ölpreis, das darbende Öl- und Gasgeschäft und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung genannt.

Doch dagegen formiert sich Widerstand. „Es ist unsere Absicht, Alternativen zur Schließung in die Verhandlung einzubringen“, gibt sich Wolfgang Jacobs, ebenfalls Betriebsrat, kämpferisch. „Dafür werden wir im Betrieb, in der Stadt und darüber hinaus eintreten. Ich bin seit über 30 Jahren in diesem Betrieb. Kampflos verlasse ich meinen Platz hier nicht.“

Die Tönninger werden einen Sozialtarifvertrag fordern, der ihnen die Möglichkeit eröffnet, für ihre Ziele auch in den Arbeitskampf zu treten.

Gründe sind unklar

So weit ist man bei SIG Sauer in Eckernförde noch nicht. Doch auch hier stößt der Arbeitgeber mit seinem Schließungsplan auf deutlich vernehmbares Unverständnis.

Betriebsratsvorsitzende Sabine Brandt hält fest: „Die Verkündung der Schließung kam sehr überraschend. Wir befinden uns derzeit in Kurzarbeit. Aufträge aber waren da. Kein Grund, überhastet die Reißleine zu ziehen.“ In den letzten Jahren hatte SIG Sauer deutlich Beschäftigung aufgebaut.

Nun also die Kehrtwende. Dass die Beweggründe dafür unklar sind, nimmt Sabine Brandt zum Anlass, die Belegschaft einzuschwören: „Wir werden in Kürze die IG Metall-Mitglieder zusammenholen. Dann werden wir die nächsten Schritte beraten. Ich möchte, dass wir uns wehren.“