Die Seminare sind eröffnet

Bericht aus Bezirk Niedersachen und Sachsen-AnhaltBildung 4.0 in Hustedt: 87 Tage war die Heimvolkshochschule in Hustedt bei Celle geschlossen. Am 8. Juni startete sie wieder durch. Dank umfangreicher Hygienemaßnahmen ist der Seminarbetrieb wieder angelaufen. Künftig wird es eine Mischung von Online- und Präsenzseminaren geben.


Die Stimmung ist fröhlich. Stimmen tönen aus den geöffneten Fenstern. Lautes Lachen hallt aus dem Seminarraum. Michael Klausing ist erleichtert. Er gehört zu den acht Teilnehmenden des ersten Seminars nach dem Shutdown. Es ist ein BR1-Seminar, die Grundlagen für neue Betriebsräte. Klausing ist Ersatzmitglied im Betriebsrat der Ante-Gruppe aus Rottleberode im Südharz. „Die Onlineseminare bieten schnelle Informationen, doch es fehlt der persönliche Austausch. Wir genießen hier die Auszeit.“

Am 13. März war der Shutdown in Hustedt. „Nach dem ersten Schock ging es darum, die Schule über die Pandemie zu retten“, sagt Geschäftsführer Michael Giffhorn. Schnell wurde eine Betriebsvereinbarung zur Aufstockung beschlossen: 50 der 61 Beschäftigten gingen in Kurzarbeit. Die anderen beteiligten sich daran, die Heimvolkshochschule neu aufzustellen, für die es kein staatliches Förderprogramm gab. Reparaturen wurden gemacht, agile Teams für Konzeptarbeit gebildet, umfassende Hygienekonzepte erarbeitet. Alle Teilnehmenden werden mit persönlichem Moderationsmaterial ausgestattet.

Fabiola Richter moderiert gemeinsam mit Michael Estel als ehrenamtliche Referentin das BR1-Seminar: „Trotz Abstand bieten wir interaktives Lernen und keinen Frontalunterricht.“ Die zwei Flipcharts und die Metaplanwände werden von den Referenten bestückt. Das Essen wird in zwei Schichten serviert. Küchenchef Helmut Griebl: „Jeder in der Küche trägt Mundschutz oder Visier und Handschuhe.“

„Corona war auch eine Chance und hat für Aufbruchstimmung gesorgt“, berichtet Birthe Kleber. Die Pädagogin hat in kürzester Zeit Onlineseminare zu Tarifschulungen aufgestellt. „Wir haben unser Konzept Bildung 4.0, an dem wir seit über einem Jahr arbeiten, nun schneller startklar gemacht“, ergänzt Giffhorn. Neben den Präsenzseminaren, auf denen natürlich weiter der Fokus liegt, bietet Hustedt zukünftig auch „Blended Learning“-formate an, eine Kombination aus Präsenzs- und Onlineseminaren.

Auch im „Zentrum für Europäische Betriebsräte“ ist an diesem 8. Juni wieder Leben eingekehrt. 24 Teilnehmende haben ausreichend Platz, um sich zur Aufnahmeprüfung für die Akademie der Arbeit vorzubereiten. Birthe Kleber moderiert: „Das Zentrum bietet alles für die internationale Gewerkschaftsarbeit. Zum Beispiel haben wir hier acht Kabinen für Simultanübersetzer.“ Kleber hat auch die Onlineseminarreihe „Internationale, solidarische Gewerkschaftsarbeit“ mit dem IG Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt initiiert. Sie lief während des Shutdowns immer mittwochs und wird jetzt alle 14 Tage fortgesetzt.

Bildergalerie von den ersten Seminaren in Hustedt auf der Internetseite der IG Metall: igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de

Info@hvhs-hustedt.de

alt
Fotos: Jelca Kollatsch
Bildung mit Abstand und in der Natur: Das erste Seminar am 8. Juni für 24 Teilnehmende im Zentrum für Europäische Betriebsräte.
alt
Referenten Fabiola Richter und Michael Estel
alt
Geschäftsführer Michael Giffhorn (vorne)
alt
Michael Klausing
alt
Pädagogin Birthe Kleber „Es wird auch weiter Onlineseminare geben.“
alt
Chefkoch Helmut Griebl „Jeder in der Küche trägt Visier und Handschuhe.“
| Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen